Bastei Lübbe reduziert Prognose

Bilanz-Bereinigung

1. Februar 2018
von Börsenblatt
Die Bastei Lübbe AG vermeldet für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2017/2018 zwar ein Plus im Buch- und Digitalgeschäft; durch eine Bilanzbereinigung wird das Ergebnis aber um 11 bis 12 Millionen Euro belastet. Der Konzernumsatz sank von 116 auf 113 Millionen Euro.

Gründe für die Ergebnisbereinigung sind:

  • außerplanmäßige Abschreibungen bei den Beteiligungs- und Tochterfirmen BuchPartner, Bastei Media, BookRix und Beam Shop über insgesamt 7 Mio. Euro.
  • Neueinschätzung der Werthaltigkeit von aktivierten Autorenhonoraren, woraus sich im dritten Quartal eine zusätzliche, nicht cashflow-wirksame Ergebnisbelastung von 4 bis 5 Mio. Euro ergibt. Künftig soll die Bewertung schematisch und wesentlich restriktiver nach einer gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfer erarbeiteten Methode erfolgen.


Insgesamt liegt die Bastei Lübbe AG nach vorläufigen Berechnungen im Zeitraum 1. April bis 31. Dezember 2017 mit einem Konzernumsatz in Höhe von rund 113 Mio. Euro nach 116 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum unter den eigenen Erwartungen.

Das Kerngeschäft Buchverlage, Print und Digital entwickelte sich im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr mit plus 14,9 Prozent im Print- und plus 19,8 Prozent im Digitalbereich positiv. Gründe dafür sind die Bestseller Dan Brown und Ken Follett und Jeff Kinney ("Greg"). "Das ist eine großartige Entwicklung, auch wenn wir unsere ambitionierte Planung nicht ganz getroffen haben. Vor diesem erfolgreichen Hintergrund schmerzt die außerordentliche Ergebnisbelastung aus einer notwendigen Bilanzbereinigung über insgesamt 11 bis 12 Millionen Euro sehr", erläutert Carel Halff, Vorstandschef der Bastei Lübbe AG.

Für die verfehlten Umsatzerwartungen macht Bastei Lübbe maßgeblich die ausgebliebene Erholung der Geschäftslage bei der BuchPartner GmbH verantwortlich: Laut vorläufigen Berechnungen sanken die Buchpartner-Umsätze auf rund 26 Mio. Euro gegenüber 32,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Bei den Ertragskennzahlen liegt der Bastei Lübbe Konzern aufgrund des genannten Abschreibungsbedarfs unter Plan. Der Gewinn lag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) laut ersten vorläufigen Berechnungen in der Berichtsperiode bei rund  5 Mio. Euro – nach 9,3 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich im Neun-Monatszeitraum nach vorläufigen Berechnungen auf rund minus 9 Mio. Euro nach 5,7 Mio. Euro in der Vorjahresperiode.

Der Vorstand geht davon aus, dass die für das Geschäftsjahr 2017/2018 ursprünglich angestrebten Umsatz- und Ertragsziele nicht erreicht werden können. Nach aktuellem Erkenntnisstand erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr nun einen Umsatz von rund 140 Mio. Euro (bisher: rund 160 Mio. Euro), ein EBITDA von rund 5 Mio. Euro (bisher: mindestens 14 Mio. Euro) sowie ein negatives EBIT in der Größenordnung von rund 11 Mio. Euro.

Effizienzsteigerung: In den nächsten neun Monaten sollen die Verlagsprogramme, das Marketing, der Vertrieb und die Prozesse umfassend überprüft werden. "Bastei Lübbe ist eine tolle Marke mit einem starken Kerngeschäft. Wir haben fantastische Produkte und Mitarbeiter, die ideenreich und kreativ sind. Aber wir müssen an unserer Effizienz arbeiten. Hier verschenken wir aktuell viel zu viel Potenzial und erzielen nicht die Renditen, die wir uns vorgestellt haben und die der Kapitalmarkt von uns erwarten darf. Das wollen wir ändern. Deshalb haben wir in dieser Woche ein mehrstufiges Effizienzprogramm ins Leben gerufen, mit dem wir über alle Bereiche und Hierarchien hinweg Schwachstellen identifizieren und beseitigen und andererseits die vielen verborgenen Potenziale heben wollen", erklärte Carel Halff.