sptecor books wird ausgezeichnet

Premiere für den sächsischen Verlagspreis

1. März 2018
von Börsenblatt
Der Leipziger Verlag spector books erhält den ersten Sächsischen Verlagspreis. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Vergeben wird die Auszeichnung durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und den Landesverband SaSaThü des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. 

"Dieses Unternehmen ist ein hervorragender Botschafter des sächsischen Verlagswesens", kommentiert Wirtschaftsminister Martin Dulig die Auszeichnung.  

Die Jurybegründung im Wortlaut:

"Spector Books überzeugte die Jury mit einem Programm, das sich in hoher literarischer, essayistischer und gestalterischer Qualität  gegenwärtigen Themen annimmt. Im Wissen um die Bedeutung engster Verknüpfung von Inhalt und Form stehen die Verleger und die Verlegerin Anne König, Jan Wenzel und Markus Dressen mit ihrer Arbeit sowohl in der grafischen Tradition der Buchstadt Leipzig als auch für deren Experimentierfreudigkeit. Ihre Verankerung am Verlagsstandort zeigt sich in der Auswahl der Autorinnen und Autoren, zu denen Heike Geißler, Francis Nenik, Jörn Dege oder Mathias Zeiske und der Dramatiker Wolfram Lotz gehören sowie durch die Einbeziehung von Studierenden und Absolventinnen und Absolventen der Hochschule für Grafik und Buchkunst in die Gestaltungsprozesse. Im Bewusstsein um die Relevanz präziser drucktechnischer und buchbinderischer Umsetzung arbeitet der Verlag eng mit regionalen Betrieben zusammen. 

Der intensive Austausch zwischen Verlegerinnen und Verlegern, Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstlern und Herstellerinnen und Herstellern führt zu überraschenden und innovativen Veröffentlichungen. Spector Books präsentiert sich als teilnehmender Beobachter der Gesellschaft.  Für jedes Thema findet der Verlag die passende Übersetzung durch die entsprechende Schrift, die Bilder, die Typografie und den Buchkörper selbst, der durch die passende Covergestaltung Hinweise auf den Inhalt gibt. Spector Books steht für eine verlegerische Haltung, die auf den Gewinn an Qualität  durch die Multiplikation der Kompetenzen aller Beteiligten setzt und zugleich die Leserinnen und Leser als Personen, die das fertige Buch mit allen Sinnen erfahren, wertschätzt. Neben den klassischen Vertriebswegen setzte Spector Books auf internationale Sichtbarkeit auf Messen und Festivals, auf Gespräche und Vorträge. Durch das Themenspektrum, das neben Literatur, geistes- und kulturwissenschaftlichen Texten auch den aktuellen Kunst- und Architekturdiskurs widerspiegelt, werden die Verlagsprodukte von verschiedenen Leserkreisen wahrgenommen und geschätzt. Sie stehen für eine Zukunft des Buches, das, durch digitale Möglichkeiten befreit von der Last, Träger jeglicher Texte sein zu müssen, die ihm eigene Qualität bewusst weiter entwickelt. 

Zu den herausragenden Publikationen des Frühjahrs, die die Jury überzeugten, gehören die 'Tagebücher 1944 bis 1955' von Jonas Melkas, die unter dem Titel 'Ich hatte keinen anderen Ort' erstmals in deutscher Übersetzung erschienen sind, und der Band 'Lampedusa. Bildgeschichten vom Rande Europas'". 

Über den Preis

Aus einer Vorauswahl von fünf sächsischen Verlagen hatte eine siebenköpfige Jury den Preisträger ausgewählt. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und der Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hatten den Verlagspreis als "Ehrung für besondere verlegerische Leistungen" ausgelobt.

Es gehe beim Preis "um die Anerkennung des unternehmerischen Idealismus und persönlichen Engagements in dieser Branche. Wir schätzen gestalterisch und literarisch hochwertige Bücher und wissen doch, dass die durch die Digitalisierung veränderten Lesegewohnheiten die Verlage vor besondere Herausforderungen stellen", so Kunstministerin Eva-Maria Stange. Am 23. April, dem Welttag des Buches, wird der Preis in Leipzig überreicht.

Jurymitglieder:

  • Julia Blume, Institut für Buchkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB), Leipzig
  • Angelika Bock, Leipziger Kommissions- und Großbuchhandels-GmbH
  • Prof. Dr. Thomas Bürger, Generaldirektor der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek (SLUB), Dresden
  • Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung
  • Karin Großmann, Sächsische Zeitung
  • Klaus Kowalke, Buchhandlung Lessing und Kompanie, Chemnitz
  • Prof. Hans-Ulrich Treichel, Deutsches Literaturinstitut Leipzig/ Uni Leipzig
  • beratend: Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
  • Staatssekretär Uwe Gaul, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst