Leitungswechsel im Digital-Geschäft

Markus Schunk verlässt Holtzbrinck

19. März 2018
von Börsenblatt
Markus Schunk (42), Head of Digital der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und CEO der Holtzbrinck Digital GmbH, wird nach 14 Jahren die Gruppe Ende Juni auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen beruf­lichen Aufgaben zu widmen. Die Verantwortung für das Holtzbrinck Digital-Geschäft wird Julian Oei, Executive Vice President Strategy der Holtzbrinck Publishing Group, übernehmen.

Er gehe mit schwerem Herzen, aber auch mit einem guten Gefühl, nach beinahe 14 Jahren eine neue Herausforderung zu suchen, sagte Schunk, der besonders Stefan von Holtzbrinck für sein Vertrauen und die Gestaltungsspielräume dankte. Schunk wird weiterhin als Beirat des Tochterunternehmens Searchmetrics die Interessen von Holtzbrinck ver­treten. Stefan von Holtzbrinck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Holtzbrinck Group, bedauerte Schunks Ausstieg bei Holtzbrinck "außerordentlich". Schunk habe maßgeblich zum Erfolg des Digitalgeschäfts beigetragen: "Er hat gerade mit erfolgreichen Exits wie beispielsweise Parship und der Neuausrichtung der digitalen Aktivitäten in Richtung Bildung und Wissenschaft einen bleibenden Fußabdruck hinterlassen."

2004 fing Markus Schunk bei Holtzbrinck an und wirkte rasch beim Aufbau der Digitalaktivitäten mit. Auf M&A-Seite begleitete er zahlreiche Akquisitionen und Investitionen, es folgten mehrere Stationen in der Rolle als CFO, bis er 2012 als Geschäftsführer von Holtzbrinck Digital die Gesamtverantwortung für den Digitalbereich übernahm. Die Jahre unter seiner Führung hätten zunächst im Zeichen einer äußerst erfolgreichen und konsequenten Weiterentwicklung bzw. Reorganisation des B2C-Portfolios gestanden, teilt die Unternehmensgruppe mit: "Etablierte Unternehmen wie Parship oder MyHammer konnten ihre Marktführerschaft erfolgreich ausbauen. Gründungsgesellschaften wie Searchmetrics oder Gutefrage.net haben sich zu bekannten Marken entwickelt." In dieser Zeit habe Schunk zudem zahlreiche Beteiligungen gewinnbringend veräußert; durch die Trennung von erfolgreichen Internetfirmen im Zuge des Umbaus der Mediengruppe habe Schunk "einen erheblichen finanziellen Beitrag im dreistelligen Millionenbereich" geleistet.

Ab 2015 sei der Schwerpunkt auch im Digitalbereich stärker auf das Segment Wissenschaft, Bildung und Medizin gelegt und somit die Verbindung zu Springer Nature geschaffen worden. Kontinuierlich habe Schunk während dieser Zeit die Investitionen und Professionalisierung neuer Geschäftsmodelle vornehmlich im B2B-Bereich vorangetrieben und entscheidend dazu beigetragen, dass dieses Geschäftsfeld der Mediengruppe mit Abstand am schnellsten gewachsen sei.

Julian Oei übernimmt

Die Verantwortung für das Holtzbrinck Digital-Geschäft wird künftig Julian Oei, Executive Vice President Strategy der Holtzbrinck Publishing Group übernehmen. Oei kam 2010 als Head of M&A zu Holtzbrinck und war nach Angaben von Holtzbrinck in dieser Funktion maßgeblich an der Portfolio-Umschichtung in Richtung Bildung und Wissenschaft mit dem Merger von Springer Nature sowie der Transformation des Kerngeschäfts von Print zu Digital beteiligt. 2015 übernahm Oei zusätzlich die Verantwortung für den Bereich Group Strategy und arbeitete in dieser Funktion bereits mit dem Digitalbereich an der Neuausrichtung, insbesondere im Wissenschaftsbereich, zusammen. Parallel baute er für Holtzbrinck das Venture Fund-Portfolio auf, das er ebenfalls gruppenweit verantwortet. Julian Oei wird die Führung der Holtzbrinck Digital-Geschäfte zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben übernehmen.