Auszeichnung der Österreichischen Industrie

Wildgans-Preis an Sabine Scholl

3. April 2018
von Börsenblatt
Die österreichische Schriftstellerin Sabine Scholl erhält den mit 15.000 Euro dotierten Anton-Wildgans-Preis 2018. Die Auszeichnung wird im Mai in Wien überreicht.

In der Jury-Begründung heißt es: "Sabine Scholl erzählt in klarer Sprache von Menschen, denen die Sicherheit verloren ging. In präzisen, verknappten Bildern spricht sie über andere Kulturen und betrachtet kritisch die eigene."

Sabine Scholl, geboren 1959 in Grieskirchen, studierte von 1978 bis 1987 Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft an der Universität Wien. 1987 promovierte sie mit einer Arbeit über Unica Zürn zum Doktor der Philosophie. Von 1988 bis 1990 war sie Lektorin an der Universität Aveiro in Portugal. Seit 1990 ist sie freie Schriftstellerin. Als Autorin nahm sie am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1992 in Klagenfurt teil, 1996 als Mitglied der Jury. Sie nahm Lehraufträge an diversen Hochschulen wahr. Von 1996 bis 2000 lebte sie in Chicago, von 2000 bis 2001 in New York, 2003/04 in Nagoya/Japan und heute in Berlin.

Scholls Werk umfasst Romane, Essays, Gedichte, Theaterstücke und Hörspiele. Aus Scholls Feder stammen u.a. "Haut an Haut", "Die Welt als Ausland. Zur Literatur zwischen den Kulturen", "Sprachlos in Japan. Notizen zur globalen Seele" oder "Die Füchsin spricht". Sie ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung und des PEN-Zentrums Deutschland sowie Trägerin zahlreicher renommierter literarischer Preise und Auszeichnungen.

Die unabhängige Jury des "Literaturpreises der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans", so der genaue Name, setzt sich aus Prof. Marianne Gruber (Ehrenpräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur), Univ.-Prof. Dr. Johann Holzner (vorm. Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck) und Barbara Neuwirth (Schriftstellerin) zusammen.

Die Preisverleihung findet im Mai im Wiener Haus der Industrie statt.

Zum Preis

Der Preis, den die österreichische Industriellenvereinigung (IV) 1962 eingerichtet hat, wird auf Vorschlag der unabhängigen Jury an einen Schriftsteller oder eine Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, "dessen oder deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Korrelation unserer Zeit ist."

Unter den Preisträgern befinden sich Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Arno Geiger, Sabine Gruber, Olga Flor, Norbert Gstrein, Robert Seethaler, Erich Hackl und Margit Schreiner.