Deutscher Buchhandlungspreis 2018

"Buchhändler geben literarische Impulse, ganz persönlich"

23. April 2018
von Börsenblatt
Der Deutsche Buchhandlungspreis dreht seine nächste Runde – ab heute nimmt Kulturstaatsministerin Monika Grütters wieder Bewerbungen entgegen. Eine neue Jury unterstützt sie bei der Auswahl der Gewinner.

"Am Welttag des Buches laden wir die unabhängigen Buchhändlerinnen und Buchhändler in Deutschland dazu ein, sich am Wettbewerb um den Deutschen Buchhandlungspreis zu beteiligen", so Monika Grütters zum Start. "Wir laden sie ein, Flagge zu zeigen für das Buch als Kulturgut und für die inhabergeführte Buchhandlung vor Ort. Denn was wäre die Welt ohne Bücher?"

"Was wäre die Welt ohne Bücher?"

Statt Bücher als bloße Ware auszulegen, würden sie jeden Tag "Raum für literarische Impulse, ganz persönlich und leidenschaftlich" geben, betont die Kulturstaatsministerin – das sei etwas anderes als anonyme Internetwerbung, die sich nur an Verkaufszahlen orientiere. "Mit kulturellen Rahmenprogrammen samt Führungen und Lesungen, einem ungewöhnlichen Sortiment oder spannenden Literaturnächten ermöglicht die Vor-Ort-Buchhandlung so regelmäßig den Austausch von Angesicht zu Angesicht und avanciert vielerorts zum beliebten Kulturort."

Die Kulturstaatsministerin wertet den Preis zudem als Auftrag. Sie betont, die Bundesregierung wolle mit ihm "den wertvollen Beitrag sichtbar machen, den Buchhändlerinnen und Buchhändler für die kulturelle Vielfalt überall in Deutschland leisten – ob in der Großstadt oder in den ländlichen Regionen."

Deutscher Buchhandlungspreis 2018 im Überblick

Ziele und Jury

Mit dem Deutschen Buchhandlungspreis zeichnet das Kulturstaatsministerium inhabergeführte Buchhandlungen aus,

  • die ein literarisches Sortiment oder
  • ein kulturelles Veranstaltungsprogramm anbieten,
  • die innovative Geschäftsmodelle verfolgen oder
  • sich im Bereich der Lese- und Literaturförderung engagieren.


Diese Aspekte stehen auch für die Jury im Vordergrund. Nach drei Jahren kommt es hier turnusgemäß zum Wechsel, lediglich zwei Jury-Mitglieder machen weiter: der Vertreter Hans Frieden, um die Kontinuität der Jury-Arbeit zu gewährleisten, und Dieter Kosslik; der Berlinale-Chef ist erst seit dem Durchgang 2017 Mitglied des Gremiums.

Neu in die Jury sind von Monika Grütters berufen worden: 

  • Sandra Kegel, Literaturkritikerin der "FAZ" – sie übernimmt zugleich den Jury-Vorsitz;
  • Gabriele Schink, die Buchhändlerin war bis 2017 Regionaldirektorin des Börsenvereins NRW;
  • Stefan Weidle, Verleger des Weidle Verlags – er war über viele Jahre Vorstandsvorsitzender der Kurt Wolff Stiftung und hat in dieser Eigenschaft am Zustandekommen des Deutschen Buchhandlungspreises mitgewirkt;
  • Christiane zu Salm, Verlegerin des Nicolai Verlags. 


Die Kurt-Wolff-Stiftung und der Börsenverein engagieren sich als Partner des Deutschen Buchhandlungspreises.

Das Bewerbungsverfahren 2018

  • Teilnehmen können inhabergeführte Buchhandlungen mit einem Umsatz von weniger als einer Million Euro in den vergangenen drei Jahren – für das dotierte Gütesiegel.
  • Dieses dotierte Siegel wird wieder in drei Kategorien vergeben. Bis zu hundert Buchhandlungen erhalten das Siegel in der Kategorie "hervorragende Buchhandlung" (Preisgeld: 7.000 Euro), bis zu fünf weitere in der Kategorie "besonders herausragende Buchhandlung" (15.000 Euro) und insgesamt drei in der Kategorie "beste Buchhandlung" (25.000 Euro).  
  • Darüber hinaus wird ein undotiertes Gütesiegel an bis zu zehn Buchhandlungen vergeben, deren Jahresumsatz in den vergangenen drei Jahren über einer Million Euro lag.
  • Bewerbungen nimmt das Kulturstaatsministerium bis zum 15. Juni entgegen.
  • Das Verfahren dafür bleibt identisch. Bewerbungen laufen zunächst über das zentrale Bewerbungsportal, das seit heute online zugänglich ist – zusätzlich erwartet die Jury eine Printbewerbung.
  • Für Buchhändler, die sich nicht zum ersten Mal bewerben: Das Benutzerkonto für das Portal muss neu angelegt werden; die Logindaten für das Benutzerkonto aus dem vergangenen Jahr funktionieren nicht mehr. 


Verliehen werden soll der Preis im Herbst.