Die Entscheidung der Jury gründe sich auf die umfangreiche Werkliste einer Autorin, die sowohl in den Sparten Lyrik wie Prosa Zeichen gesetzt hat, was in dieser Kombination eher selten sei, heißt es in der Mitteilung der Hamburger Autorenvereinigung. Seit langem zähle Hahn zu den wichtigsten Lyrikern der Gegenwart.
"In ihren Romanen spiegelt sich u.a. die Entwicklungsgeschichte der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit, einschließlich des 'deutschen Herbstes' und der 68er Bewegung. Auch der durch persönliche Erfahrung und Teilnahme bestehende Bezug auf diese von gesellschaftlichem Umbruch gezeichnete Geschichtsphase, deren Entstehung nun 50 Jahre zurückliegt, bietet sich an, Ulla Hahns Lebenswerk in diesem Jahr zu würdigen", so die Jury weiter.
Der Jury gehörten an: Eva-Maria Greve (Vorsitzende), Dr. Tilman Krause, Nicole Christiansen, Annemarie Stoltenberg, Sabine Witt, Gino Leineweber, Prof. Dr. Wolfgang Müller-Michaelis, Peter Schmidt (koop.).
Die Preisverleihung in Form eines Festaktes erfolgt im Herbst.
Zum Preis
Der Hannelore-Greve -Literaturpreis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird im jährlichen Wechsel mit dem Walter-Kempowski-Literaturpreis, dem Förderpreis für Kurzgeschichten, in diesem Jahr zum 8. Mal verliehen. Beide Literaturpreise werden von der Hannelore und Helmut-Greve-Stiftung für Kultur und Wissenschaften gestiftet.
Bisherige Preisträger: Siegfried Lenz (2004), Hans Pleschinski (2006), Arno Surminski (2008), Lea Singer/Eva Gesine Baur (2010), Gerhard Henschel (2012), Herta Müller (2014) und Hanns-Josef Ortheil (2018).