Brücke Berlin Literatur- und Übersetzerpreis

Burchuladze und Mikeladse-Bachsoliani prämiert

11. Juli 2018
von Börsenblatt
Der georgische Autor Zaza Burchuladze und seine Übersetzerin Natia Mikeladse-Bachsoliani erhalten für den Roman "Touristenfrühstück" den mit 20.000 Euro dotierten "Brücke Berlin" Literatur- und Übersetzerpreis 2018 der BHF Bank Stiftung. Erstmals wurde auch ein Theaterpreis vergeben.

"Touristenfrühstück" ist 2017 in deutscher Übersetzung im Blumenbar Verlag erschienen ist, wie das Literarische Colloquium Berlin (lcb) mitteilt. Der 2018 zum neunten Mal vergebene und mit 20.000 Euro dotierte Preis geht je zur Hälfte an den Autor und seine Übersetzerin.

Erstmals vergeben: Der Theaterpreis

Den erstmals vergebenen Brücke Berlin Theaterpreis, mit zweimal 5.000 Euro dotiert, erhalten die serbische Autorin Iva Brdar und ihre Übersetzerin Alida Bremer für das Stück "Daumenregeln" (Rowohlt Theaterverlag), das im Juni im Schauspiel Stuttgart in deutscher Erstaufführung inszeniert worden ist.

Jurymitglied Jürgen Jakob Becker (lcb) sagt: "Zaza Burchuladzes Roman und Iva Brdars Theaterstück sind eindringliche Beschreibungen von Nomaden, die mit den Umbrüchen und Ungewissheiten im heutigen Europa konfrontiert sind. 'Touristenfrühstück' ist der im Berliner Exil geschriebene Roman eines Autors, der von den Dämonen, den Absurditäten, aber auch den glücklichen Gegenbildern seiner Vergangenheit in Tbilissi heimgesucht wird. Der mit schwarzem Humor durchtränkte Text zeigt eine Innenansicht des Exils als conditio humana. Natia Mikeladse-Bachsoliani bringt in ihrer Übersetzung den pointenreichen Text in all seiner Lakonie zum Leuchten." 

Iva Brdar folge in ihrem Theaterstück "Daumenregeln" der Tramptour zweier junger Frauen ins südliche Osteuropa. "In einer weitgehend menschenleeren Landschaft begegnen die Protagonistinnen ebenso skurrilen wie scharf umrissenen Figuren, die sich aus Bruchstücken einstiger Lebensentwürfe eine neue Existenz zusammen zimmern. So entsteht ein surreales Roadmovie; alle fahren mit, niemand weiß woher, niemand weiß wohin. Geschrieben ist das eindringliche Stück in vibrierenden Versen, von Alida Bremer in ein suggestives Deutsch übersetzt", so Becker.

Der Jury gehörten Jürgen Jakob Becker, Sabine Berking, Wilhelm Burmester, Ulrich Khuon, Patricia Klobusiczky, Klaus-Dieter Lehmann und Peter Michalzik an.

Die Preisverleihung findet am 25. September 2018 um 19 Uhr im Deutschen Theater Berlin statt.

Die Brücke Berlin-Preise werden von der BHF Bank Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Deutschen Theater Berlin in zweijähriger Folge vergeben.

Die BHF Bank Stiftung möchte mit den Brücke Berlin Preisen den Blick auf die gegenwärtige belletristische und dramatische Literatur der Länder Mittel- und Osteuropas lenken, deren Stimmen den kulturellen Austausch und den Prozess der weiteren europäischen Verständigung mitgestalten. Darüber hinaus soll insbesondere die künstlerische Leistung der literarischen Übersetzer, die einen wesentlichen Anteil an der bedeutenden Vermittlungsleistung haben, gewürdigt werden.