Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro

Bastei Lübbe klagt gegen ehemalige Manager

8. August 2018
von Börsenblatt
Bastei Lübbe will gegen ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands Klagen im Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro einreichen, wie aus dem Geschäftsbericht 2017/2018 hervorgeht. Das wird sicher Thema der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag sein. Update, 9. August: Laut Carel Halff sind die Klagen erhoben.

Im Tätigkeitsbericht des Aufsichtsrats heißt es dazu innerhalb des jetzt vorgelegten Geschäftsberichts 2017/2018: "Auch die Aufarbeitung der Vergangenheit wurde intensiv vorangetrieben. Wir haben die bereits im Geschäftsjahr 2016/17 in Auftrag gegebene besondere Prüfung abgeschlossen und mit den Rechtsberatern des Unternehmens einer rechtlichen Würdigung unterzogen. In der Folge haben sich die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft entschlossen, gegen ehemalige Organe Klage einzureichen. Das Gesamtvolumen der Klagen beläuft sich auf 1,3 Millionen Euro. Weitergehende Maßnahmen behält sich der Vorstand vor."

An anderer Stelle wird auf die ordentliche Sitzung vom 21. März 2018 verwiesen, in der Vorstand und Aufsichtsrat anhand einer im Vorfeld verteilten Unterlage über das "weitere Vorgehen im Hinblick auf die Geltendmachung von Ersatzansprüchen gegenüber Mitgliedern des ehemaligen Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands" abgestimmt hätten. "Schadensersatzansprüche sind im Rahmen von Klagen geltend zu machen", heißt es dort. Konkrete Namen und weitere Details zu den Klagen werden nicht genannt. Das wird sicher auch Thema der Bilanzpressekonferenz sein, die am 9. August stattfindet.

  • Update, 9. August: Auf der Bilanzpressekonferenz bestätigte der Vorstandsvorsitzende Carel Halff, dass die Klagen erhoben seien, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern, da es sich um schwebende Verfahren handle.

Im Geschäftsjahr 2017/2018 (bis 31. März) erwirtschaftete Bastei Lübbe 140,2 Millionen Euro und damit 4,2 Prozent weniger als im vorigen Geschäftsjahr. Das EBIT betrug minus 18,0 Millionen Euro, das Konzernergebnis minus 16,2 Millionen Euro.

In einem Brief an die Aktionäre, der ebenfalls im Geschäftsbericht steht, räumt der Vorstandsvorsitzende Carel Halff (seit November 2017) ein, dass die seit dem Börsengang verfolgte Strategie, "aus dem deutschen Publikumsverlag Bastei Lübbe einen internationalen Medienkonzern mit durchgängiger Verwertungskette zu entwickeln, nicht erfolgreich war". Halff spricht von "erheblichen Ineffizienzen und Fehlallokationen von Ressourcen". Das Unternehmen habe daher "ein sehr herausforderndes Geschäftsjahr hinter sich" und musste ein "deutliche Kursänderung mit teils massiven Veränderungen vornehmen". Eine Veränderung betreffe die Zusammensetzung des Vorstands (siehe Archiv). Eine weitere die Konzentration aufs Kerngeschäft. Halff rechnet für das Geschäftsjahr 2018/2019 mit einem Konzernumsatz von etwa 95 Millionen Euro, das EBIT soll dann wieder positiv sein.