Deutsches Literaturarchiv Marbach

Peter Härtlings Nachlass komplett übernommen

15. August 2018
von Börsenblatt
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat den vollständigen Nachlass des im vergangenen Jahr gestorbenen Schriftstellers und Kinderbuchautors Peter Härtling übernommen. Ein kleinerer Teil war schon seit längerer Zeit als Vorlass in Marbach.

Mit Unterstützung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg sowie der Robert-und-Helene-Uhland-Stiftung war es schon 2009 gelungen, einen kleineren Teil der Materialien als Vorlass nach Marbach
zu holen. Inzwischen ist der ganze Bestand des auch als Publizist und Herausgeber tätigen Peter Härtling (1933−2017) im Deutschen Literaturarchiv versammelt, so eine Mitteilung aus Marbach.

Das Härtling-Archiv enthält zahlreiche Manuskripte in verschiedenen Bearbeitungsstufen, sowohl zu Härtlings umfangreichen Romanen aus der (Kultur-)Geschichte, u.a. "Hölderlin" (1976) und zuletzt "Verdi" (2015), als auch zu seinen Kinderbüchern wie "Das war der Hirbel" (1973) und "Ben liebt Anna" (1979). Es versammelt zudem eine lange Reihe seiner kürzeren Arbeiten für Zeitschriften und Rundfunkanstalten von 1953 an bis zur Gegenwart.

Peter Härtling, geboren 1933 in Chemnitz, arbeitete als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Er wurde 1967 Cheflektor des S. Fischer Verlags; 1974 ließ er sich als freier Schriftsteller nieder. In seiner reichhaltigen Korrespondenz finden sich Schreiben von namhaften Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Ilse Aichinger, Paul Celan, Hilde Domin, Günter Grass, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, Wolfgang Koeppen, Karl Krolow, Wilhelm Lehmann, Hermann Lenz, Siegfried Lenz, Klaus Nonnenmann, Johannes Poethen, Arno Schmidt, Gabriele Wohmann, Christa Wolf und Carl Zuckmayer.

Zudem sind ganze Konvolute von Leserbriefen enthalten, zumeist von Kindern und Jugendlichen. Vielfältige Wirkungszeugnisse Härtlings in Presse und Rundfunk, Tondokumente sowie Fotos und Bildmaterialien gehören ebenfalls zu diesem Bestand.

Peter Härtling wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Schubart-Literaturpreis (1974), dem Lion-Feuchtwanger-Preis (1992), dem Großen Bundesverdienstkreuz (1995) und dem Deutschen Bücherpreis (2003).