CONTENTshift 2018

Zwei Sieger, keine Verlierer!

15. Oktober 2018
von Christiane Petersen
Finale auf der Frankfurter Buchmesse: Sigmund Talks und das lettische SummarizeBot sind die Content-Start-ups des Jahres 2018. "Wir freuen uns über die große mediale Aufmerksamkeit, die unsere Teilnahme an CONTENTshift mit sich gebracht hat", sagte Marc Süß von Sigmund Talks.

Es ist ein Zeichen für den Wandel der Branche: Zwei Start-ups aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz haben in diesem Jahr bei CONTENTshift gewonnen. Bevor die Jury ihre Entscheidung am Buchmesse-Donnerstag verkündete, präsentierten alle fünf nominierten Start-ups ihre Geschäftsideen ein letztes Mal vor einem interessierten Buchmesse-Publikum. Neben Sigmund Talks und SummarizeBot waren auch eKidz.eu, ein digitales Sprachlabor für Kinder zur Förderung der Lesekompetenz, MindZip, eine App zum nachhaltigen Verinnerlichen von Wissen, und Scienceroot, ein Blockchain-Ökosystem für wissenschaftliches Arbeiten, im finalen Pitch vertreten. Alle fünf hatten sich erfolgreich gegen die insgesamt 32 Start-ups aus neun Ländern durchgesetzt, die sich in diesem Jahr bei CONTENTshift beworben hatten. 

Die Spannung war groß, als Jurysprecher Dominik Strähle, Thalia, zunächst einmal erzählte, dass der Jury die Entscheidung in diesem Jahr besonders schwer gefallen sei. Das sei auch daran erkennbar, dass in diesem Jahr erstmals zwei Start-ups ausgezeichnet würden. "Alle Start-ups haben uns beeindruckt", so Strähle. "Sigmund Talks und SummarizeBot tragen jedoch eine der wichtigsten digitalen Entwicklungen der letzten Jahre, die künstliche Intelligenz, in die Buchbranche. Sie haben das Potenzial, die Art, wie wir Inhalte aufbereiten und vermitteln, wesentlich zu verändern – und das hat uns besonders überzeugt". Die Freude war groß bei den beiden Hamburgern Marc Süß und Michael Schmitt von Sigmund Talks und dem lettischen SummarizeBot-Gründer Dmitry Nedovis – beide Gründerteams teilen sich nun die Prämie von 10.000 Euro.

Was genau tun aber diese zwei ausgezeichneten Start-ups mit den geheimnisvollen Namen? Bei der Präsentation der Geschäftsideen wird deutlich, dass ein neues Zeitalter in der Erstellung und Strukturierung von Inhalten angebrochen ist: Sigmund Talks erstellt als ein intelligenter Chatbot automatisiert Inhalte für individuelles Content Marketing. Und SummarizeBot ist ein Werkzeugkasten, der mittels Künstlicher Intelligenz und semantischer Analyse die wichtigsten Informationen aus Inhalten extrahiert und damit die Informationsflut überschaubar macht.

Wer mehr darüber wissen möchte, sollte unbedingt bei den Gründern selbst nachfragen. Denn: Beide Start-ups erzählen mitreißend und mit großer Überzeugungskraft von dem nun von der Jury beglaubigten Potential ihrer Geschäftsideen. So war Dmitry Nedovis auch wenig überrascht von der Entscheidung der Jury. "Künstliche Intelligenz ist ein aktuell wichtiges Thema. Und unser Produkt bietet der Branche große Potentiale", erklärt er. Sein Blick in die Zukunft ist optimistisch: Derzeit sei eine Zusammenarbeit mit "Tolino" angedacht und auch darüber hinaus seien spannende Ideen entstanden, die das Gründerteam nun weiter verfolgen werde. Ob sich die Teilnahme an CONTENTshift für das lettische Unternehmen gelohnt hat? "Unbedingt – wir haben viele Kontakte geknüpft und viel über die Verlagsbranche gelernt".  

Da stimmen auch die Hamburger zu. "Wir freuen uns über die große mediale Aufmerksamkeit, die unsere Teilnahme an CONTENTshift mit sich gebracht hat. Wir sind mit interessanten Partnern in Kontakt gekommen und werden verschiedene Pilotprojekte starten", so Marc Süß von Sigmund Talks.

CONTENTshift, der Branchen-Accelerator der Börsenvereinsgruppe, geht nun, erstmals gefördert von der EU, in die nächste Runde. Unternehmen haben auch 2019 die Möglichkeit, sich als Investoren einzubringen und erhalten dadurch einen Platz in der Jury. "Ich kann nur jedem empfehlen, hier mitzumachen – es lohnt sich wirklich", freut sich der Jurysprecher am Ende der Preisverleihung. Und dann wird erst einmal gefeiert.