Sieger des Buchblog-Awards 2018 (9)

"Die Buchcommunity ist sehr herzlich"

2. November 2018
von Börsenblatt
Madelaine Rieger gehört zu den besten deutschen Buchbloggerinnen und -bloggern, die am 12. Oktober vom Börsenverein und NetGalley ausgezeichnet wurden. Hier stellt sie ihr Blog black nd beautiful vor.

Sie haben eine Vorliebe für Krimis und Thriller. Warum diese Genres?

Damit ein Buch für mich interessant ist und mich begeistert braucht es vor allem eins: Spannung. Dementsprechend hat sich die Vorliebe für Thriller und Krimis bei mir ganz automatisch gebildet. Ich lese auch gerne mal spannende Romane, die dann meist in Richtung Fantasy gehen, da muss mich aber alleine der Klappentext schon extrem packen und neugierig machen oder ich entdecke es über eine Rezension. Was für mich gar nicht geht, sind Liebesromane, mit ihrem vorhersehbaren Happy-End. Da bleibt für mich einfach nichts, das mich noch mitfiebern lässt. Und im Gegenteil zur vorherrschenden Meinung, sind Thriller nicht immer das Gleiche und kommen auch gut ohne Blut aus. Es gibt so viele Möglichkeiten einen unterschiedlichen Fokus zu setzen und dem Buch so das gewisse Etwas mitzugeben. Außerdem liebe ich die überraschenden Wendungen in Thrillern, das Miträtseln wer der Täter war und die Action, die sich oft im Schluss noch einmal zuspitzt.

Was hätten Sie gerne gewusst, bevor Sie mit dem Bloggen angefangen haben?

Dass das Bloggen Zeit beansprucht war mir klar, ich hätte im Voraus aber doch gerne gewusst, wie viel Zeit das wirklich ist! Es ist nicht so, dass es mir jetzt im Nachhinein zu viel ist, ich habe es einfach nur unterschätzt. Alleine für eine Rezension braucht es mit allem Drum und Dran gerne mal gute drei Stunden. Denn es geht ja nicht nur darum die Rezension abzutippen, es muss dann auch noch ein Bild für den Beitrag gemacht werden und der Beitrag selbst an das Layout angepasst werden. Dabei ist die Lesezeit noch gar nicht berücksichtigt. Klar, lesen tue ich so oder so, aber es ist ja in gewisser Weise auch ein Teil des Bloggens. Da kann es durchaus mal passieren, dass ich meine Lesezeit genau einplanen muss, wenn in einer Woche auch noch andere Sachen anstehen. Oder dass, wenn ich weiß ich habe in einem Zeitraum wenig Zeit zum Lesen, ich genau auswählen muss, welche Bücher ich lesen will und vielleicht als Rezensionsexemplar anfrage. So weit habe ich, bevor ich angefangen habe, gar nicht gedacht. Aber man findet zum Glück relativ schnell seinen Rhythmus und lernt Prioritäten zu setzen – zumindest ging es mir so.

Ihr Blog in Zahlen?

Bei meinen Blogbeiträgen habe ich eigentlich keine feste Anzahl pro Woche oder Monat. In der Regel gucke ich, dass es mindestens zwei pro Woche sind, habe aber auch kein Problem damit, wenn es mal nur einer ist. Allerdings achte ich darauf, dass es nie mehr als drei pro Woche werden, da ich der Meinung bin, dass man es mit dem Informationsfluss nicht übertreiben sollte. Ich möchte ja, dass meine Leser auch die Zeit haben sich meine Beiträge anzuschauen. Außerdem hängt es auch immer davon ab wie viel ich lesen konnte. Ich lese im Schnitt fünf Bücher pro Monat, aktuell leider eher weniger. Dementsprechend kann ich auch gar nicht so viele Rezensionen liefern. Im Schnitt habe ich monatlich circa 100 Besucher bei 200-300 Aufrufen. Das hängt natürlich auch davon ab wie viel ich in einem Monat poste und aktiv bin. Follower habe ich aktuell 51. Hier habe ich durch den Award aber schon einige Veränderungen beobachten können. So hatte ich davor zum Beispiel „nur“ 39 Follower und nach der Preisverleihung schossen die Besuche und Aufrufe geradezu in die Höhe, sodass ich im Oktober bis jetzt schon circa 350 Besucher und fast 1.300 Aufrufe verzeichnen konnte.

Wie gehen Sie mit Selbstzweifeln um?

Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, habe ich das vor allem für mich gemacht, weil ich Spaß am Schreiben habe und meine Leidenschaft für Bücher tauschen wollte. Ich habe nicht mit einer riesen Followerzahl oder Ähnlichem gerechnet und bin eigentlich auch froh, dass mein Blog mit seinen Lesern eher klein und fein ist. Denn so kann ich genau das machen, was ich wollte: mich mit Gleichgesinnten über Bücher austauschen. In dem Zusammenhang denke ich mir einfach, wer es nicht gut findet, muss es sich ja nicht anschauen oder durchlesen und habe dementsprechend auch keine (Selbst-)Zweifel. Außerdem ist die Buchblog-Community eine sehr herzliche, sodass man sich von Beginn an willkommen fühlt und auch gar keinen Grund hat an sich zu Zweifeln.

Was ist Ihr Ziel?

Ein klar definiertes Ziel habe ich nicht. Ich will mich über Bücher austauschen und auf Bücher aufmerksam machen, die mir besonders gut gefallen. Das ist eigentlich die einzige Intention hinter meinem Blog und da ich dies bereits mache, gibt es auch keine weiteren Ziele. Für mich persönlich habe ich mir jedoch das Ziel gesetzt ab sofort wieder aktiver zu werden. Ich habe im September ein duales Studium gestartet und dadurch kamen mein Blog (und alles was damit in Zusammenhang steht) ein wenig zum Erliegen. Ich habe mir aber schon einen Plan gemacht, wie ich in Zukunft alles unter einen Hut bekomme, somit bin ich da sehr zuversichtlich auch dieses Ziel zu erreichen.

Welches Format würden Sie gerne mal austesten, kamen aber noch nicht dazu?

Aktuell habe ich nichts im Kopf bei dem ich sagen könnte, das möchte ich unbedingt mal noch ausprobieren. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mir einen Instagram-Account speziell zum Blog angelegt, das war etwas wo ich vorher lange überlegt habe, ob ich das machen möchte. Zum jetzigen Zeitpunkt reicht mir das erst einmal aus und an Beitragsformaten auf meinem Blog bin ich zurzeit auch damit zufrieden wie es ist. Grundsätzlich mache ich mir aber immer mal wieder Gedanken, was ich noch machen könnte, um die Beiträge und meinen Content abwechslungsreich zu gestalten.

Sie führen akribisch Statistiken über Ihr Buchhobby. Was ist das Schöne daran?

In meiner ersten Ausbildung habe ich Veranstaltungskauffrau gelernt, was vielleicht deutlich macht, was das Schöne daran für mich ist: Planen und Organisieren. Ich habe einfach Spaß daran den Überblick zu behalten und das geht nun einmal am besten mit Übersichten und Statistiken. Abgesehen davon finde ich einfach interessant, wie viele Informationen man dadurch bekommt, die einem sonst entgehen würden. Ich führe zum Beispiel eine Liste darüber, was die Bücher, die ich gelesen habe, kosten würden und was sie mich tatsächlich gekostet haben. Dabei geht es nicht darum möglichst viel zu sparen, sondern vielmehr darum, sich bewusst zu machen welche Möglichkeiten man durch die Verlage überhaupt hat. Ich glaube viele wissen gar nicht welchen Wert das hat. Ich sehe durch meine Liste jedoch eine klare Summe stehen und diese lässt mich Rezensionsexemplare viel mehr schätzen. Denn eines kann ich damit mit Sicherheit sagen: ohne das Angebot der Verlage, könnte ich niemals so viel lesen. Somit habe ich nicht nur Spaß durch das Führen der Statistiken selbst, sondern auch durch das, was ich daraus lerne.

Zum Blog: black nd beautiful

Instagram: @black.nd.beautiful