Die Sonntagsfrage zum AVP

"Was verbirgt sich hinter der Umbenennung zum Arbeitskreis Verlags-PR?"

30. November 2018
von Börsenblatt
Der AVP Arbeitskreis Verlags-Pressesprecherinnen und -Pressesprecher benennt sich um und wird zum Arbeitskreis Verlags-PR. Welchen Veränderungen im Berufsbild Pressesprecher wird damit Rechnung getragen? Stefanie Endres,1. Vorsitzende, und Mathias Voigt, 2. Vorsitzender des Arbeitskreises, geben Antworten.

Der AVP ist seit über 20 Jahren die Interessenvertretung der Beschäftigten in Pressestellen und Kommunikationsabteilungen von Verlagen, von freiberuflich tätigen Kolleginnen und Kollegen sowie auf Buch-PR spezialisierten Agenturen. In regionalen und überregionalen Treffen fördert der AVP den Erfahrungsaustausch innerhalb dieser Berufsgruppe. Mit der Jahrestagung 2019, dem Ankerpunkt der Vereinsarbeit, verbindet sich diesmal sogar ein Jubiläum: Die Tagung findet zum 25. Mal statt, diesmal in Stuttgart. Im AVP engagieren sich zurzeit 250 Personen.

Wir alle haben in den letzten Jahren einen grundlegenden Wandel der Anforderungen an unsere Arbeit erlebt. Die Medienlandschaft ist weiter im Umbruch: Die Auflagen sinken bei so gut wie allen Medien, der Platz für kulturelle Themen wird nicht größer. Gleichzeitig bedienen wir in der PR für Autor*innen und Bücher deutlich mehr Formate als früher, weit über die klassische Buchrezension hinaus.

Zu den nach wie vor wichtigen Aggregator*innen in den Redaktionen sind ganz neue Zielgruppen für die Kommunikation getreten: Wir sprechen heute mit Blogger*innen oder Influencern und adressieren die Leser*innen ganz direkt (zum Beispiel in der Social-Media-Kommunikation).

In einigen Bereichen der Kommunikation sind die Grenzen zum Marketing fließend oder bereits aufgehoben. Herkömmliche Werbeformen wie Printanzeigen verlieren an Bedeutung, einige Warengruppen verschwinden ganz oder teilweise aus dem stationären Buchhandel. Das führt dazu, dass wir Kommunikator*innen bisweilen die Einzigen sind, die für die Sichtbarkeit von Büchern sorgen können.

Aus unserer Sicht bedeutet das: Unsere Arbeit ist noch viel wichtiger geworden! Stärker als je zuvor sind die PR-Abteilungen in allen Phasen der Buchproduktion gefragt – bis hin zur Entscheidung aus Kommunikationssicht, Titel zu machen.

Unsere Aufgaben umfassen mehr als die klassischer Pressesprecher*innen. Nach ausführlichen Diskussionen und einer gemeinsamer Beschlussfassung aller Mitglieder steht AVP künftig deshalb nicht mehr für "Arbeitskreis Verlags-Pressesprecherinnen und -Pressesprecher", sondern für "Arbeitskreis Verlags-PR". Ziel des AVP ist und bleibt, die Kommunikator*innen noch besser zu vernetzen und sich für die Stärkung des Berufsbilds einzusetzen – innerhalb wie außerhalb der Buchbranche.

Die nächste Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch über die vielfältigen Aufgaben in der Verlags-PR kommt: Wir sehen uns zur Jubiläums-Jahrestagung am 8./9. Februar 2019 im "Haus der Wirtschaft" in Stuttgart!