Branchen-Monitor Buch nach dem 1. Advent

Gemischte Gefühle

13. Dezember 2018
von Christina Schulte
Die Woche nach dem ersten Advent bescherte dem Buchhandel über alle Vertriebswege hinweg ein Plus von 2,1 Prozent. Das Sortiment für sich genommen lag mit 0,6 Prozent im Minus. Details aus dem Handelspanel von Media Control.

Premiere für die detaillierte Adventsauswertung im Börsenblatt: Erstmals beleuchten wir für Sie in den nächs­ten Ausgaben die Umsatzentwicklung in den Wochen vor Weihnachten sowie in der Woche danach und greifen dabei auf die Zahlen des Handelspanels von Media Control zurück.

Demzufolge lagen die Einnahmen der Buchhändler in der Woche nach dem ersten Advent um 2,1 Prozent höher als in der Kalenderwoche 49 des Vorjahres. Zu verdanken ist dies unter anderem der sehr erfreulichen Entwicklung bei den Kinder- und Jugendbüchern, die fast acht Prozent hinzugewonnen haben. Getoppt wurde das nur noch durch die bärenstarke Performance bei den Sachbüchern. Amerikas ehemalige First Lady Michelle Obama hat dazu ebenso ihren Beitrag geleistet wie der verstorbene Physiker Stephen Hawking. Die Bücher der beiden führen die Sachbuchcharts an. Dass sich die Buchkäufer spendabler zeigen, belegt auch der Blick auf die Editionsformen: Hard- und Softcover schnitten um rund fünf Prozent besser ab als in der Vorjahreswoche. Die belletristischen Titel konnten hingegen nicht so sehr punkten und verloren ­2,1 Prozent.

Mehr verkaufte Bücher – und das auch noch bei gestiegenen Preisen: Dieser Wunsch ist in den letzten Monaten nicht allzu häufig in Erfüllung gegangen. Aber jetzt. Um ein halbes Prozent konnte der Buchabsatz nach oben geschraubt werden, bei einer gleichzeitigen Preissteigerung von 1,6 Prozent. In der Kalenderwoche 49 kosteten die Titel im Durchschnitt 13,72 Euro (Vorjahr: 13,50 Euro). Und wie steht's in summa von Woche 1 bis Woche 49? Eine Aufholjagd von 0,6 Pro­zent gilt es bei den Umsätzen noch zu leisten, um auf den Wert des Vorjahres zu kommen.

Sortiment mit leichtem Rückstand 
Im stationären Buchhandel liefen die Geschäfte im vergangen Jahr ein wenig besser – den Buchhändlern vor Ort fehlen 0,6 Prozent zu den Vorjahreseinnahmen. Der Umkehrschluss: Zu den positiven Zahlen über alle Vertriebskanäle hinweg trägt der Onlinehandel (dazu gehört auch der Onlineverkauf des Sortimentsbuchhandels) wesentlich bei. Die stärkste Warengruppe Belletristik schwächelte im Sortiment sichtlich und gab 3,1 Prozent ab. Aber die Präferenz der Kunden für Hard- und Softcover war auch bei diesem Absatzkanal zu spüren, belegt durch das Plus von zwei Prozent.

Die stationären Buchhändler konnten sich ebenfalls über höhere Bücherpreise als im Vorjahr freuen – um 1,5 Prozent kletterten die Preise nach oben, auf 13,71 Euro (Vorjahr: 13,51 Euro). Der Absatz allerdings ließ mit einem Minus von zwei Prozent zu wünschen übrig. Die Sortimenter müssen jetzt noch kräftig Boden gut machen, um eine schwarze Null zu erreichen: Vom Jahresbeginn bis zum Ende der Kalenderwoche 49 klafft eine Lücke von 1,3 Prozent.

Lesen Sie dazu eine Umfrage unter Buchhändlern im aktuellen Heft Nr. 50.

Detaillierte Zahlen zur Umsatzentwicklung der Formate und Warengruppen sowie die jeweiligen Durchschnittspreise finden Sie in der Übersicht, die unter dieser Meldung als PDF-Download zur Verfügung steht. Mit Zahlen sowohl für den Buchhandel über alle Absatzwege als auch für den Sortimentsbuchhandel separat betrachtet.