Dies geht aus dem Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 (1. Januar bis 31. Dezember 2017) hervor, den die Ganske Verlagsgruppe kurz vor Weihnachten 2018 im Bundesanzeiger veröffentlicht hat. Der Umsatz der Verlagsgruppe war 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Prozent auf 196,8 Millionen Euro zurückgegangen (2016: 209,6 Millionen Euro). Das Konzernergebnis lag nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Verluste (rund 318.316 Euro) bei minus 4,1 Millionen Euro.
Vor allem die "Marktentwicklung im Zeitschriftengeschäft und im Buchverlagsbereich" hätten gegenüber 2016 zu reduzierten Umsätzen geführt, heißt es im Jahresbericht. Die "durchgeführten Restrukturierungs- und Optimierungsmaßnahmen" hätten die "Aufwandsstrukturen in der Verlagsgruppe" verbessert und die betrieblichen Aufwendungen deutlich verringert. Dazu gehören Personalmaßnahmen auf allen Ebenen, inklusive Veränderungen im Vorstandsbereich und in den Programmgeschäftsführungen der Verlage:
- Georg Kessler übernahm zum 15. Juli 2017 den Vorstandsbereich "Buch" von Frank-H. Häger,
- Thomas Keßler kam im November 2017 als CFO zur Verlagsgruppe und übernahm im August 2018 zusätzlich die Position des kaufmännischen Geschäftsführers bei Hoffmann und Campe.
- Birgit Schmitz übernahm im Juni 2017 von Daniel Kampa die Programmleitung von Hoffmann und Campe und bildet gemeinsam mit Stephanie Folle, die seit Anfang des Jahres als käufmännische Leiterin im Verlag ist, das Führungsduo des Publikumsverlags.
- Neuer Geschäftsführer für den Programmbereich bei Gräfe und Unzer in München ist seit 1. Januar 2018 Ulrich Ehrlenspiel.
- Christoph Klocker übernahm zum 1. Januar 2018 die Verlagsleitung der Reisemarken unter dem Dach von Gräfe und Unzer. (Der Verlag hatte zuvor Gräfe und Unzer sowie Travelhouse Media unter einer Geschäftsführung zusammengefasst.)
- Der Kunstbuchverlag Hatje Cantz ersetzte Ende Oktober 2018 seine Führungsspitze: Nicola von Velsen und Sven Fund lösen Holger Liebs (Verlagsleitung) und Thomas P. J. Feinen (Geschäftsführung) in ihren Funktionen ab.
Die Prognose für die einzelnen Buchverlagssegmente fallen zurückhaltend oder verhalten positiv aus. Für den Verlag Gräfe und Unzer erwartet der Ganske-Vorstand für 2018 und 2019 einen "weitgehend stagnierenden bis leicht schrumpfenden Print-Ratgebermarkt". Ziel des Verlags sei es laut Jahresbericht, "in den vergangenen drei Jahren verlorene Marktanteile mittelfristig wieder zurück zu gewinnen". "Wichtig sind dafür Trendthemen am Markt", die es zeitnah zu erkennen und rasch zu bedienen gelte.
Bei Hoffmann und Campe wird als Geschäftsziel sowohl die "Umsatzsicherung" durch Neuerscheinungen eingeführter und neuer Autoren als auch die "Erschließung neuer Programmkooperationen" genannt. Dabei gehe es um die Erschließung neuer Wachstumsoptionen. Bestehenden Marktrisiken wolle man mit "konservativer Auflagenplanung" und stabilen, teilweise aber auch steigenden Endkundenpreisen begegnen.
Für 2018 und die Folgejahre habe sich die Verlagsgruppe ein "Zukunftskonzept" erarbeitet, "das ab 2019 wieder nachhaltiges Wachstum generieren wird". Für das Geschäftsjahr 2018 gehe die Geschäftsführung von einem positiven Konzernergebnis aus, heißt es weiter.
Inzwischen bestellen wir als eBuchler GU nur noch übers Zentrallager. Die Folge: auf dem Papier existieren beim Verlag keine Umsätze mehr und wir dürfen froh sein, überhaupt noch eine Vorschau zu bekommen.
Eine Freundin von mir hingegen betreibt seit letztem Jahr einen Blog. Sie ist Ernährungsberaterin und bekommt von GU praktisch das komplette Verlagssortiment als kostenlose Rezenssionsexemplare geschickt, teilweise noch bevor die Bücher bei mir im Laden sind.
Besonders schade finde ich, dass es mit BLV nach der Übernahme jetzt auch so laufen wird.