Lieblingstitel der Buchhandlungspreis-Gewinner (1)

"Eine psychologische Tiefe, die mich immer wieder mitreißt"

21. Januar 2019
von Börsenblatt
Die Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises 2018 haben bei der Preisverleihung in Kassel ihr Lieblingsbuch in die Kamera gehalten. Das Börsenblatt hat bei den Buchhändlern nachgefragt, warum sie "ihr" Buch so schätzen. In Teil 1 unserer Serie haben wir die Gewinner aus Baden-Württemberg gefragt:

Vaihinger Buchladen, Stuttgart

Karin Bilsing

Lieblingsbuch: Astrid Lindgren: "Ronja Räubertochter"

Begründung: "Dieses Buch hat in mir die Liebe zu Büchern und guten Geschichten geweckt."

 

Anna Rahm mit Büchern unterwegs, Ravensburg

Anna Rahm

Lieblingsbuch: Esther Kinsky: "Hain", Suhrkamp, 286 S., 24 Euro

Begründung: "Es gab kürzlich eine Lesung mit Esther Kinsky bei uns, die dank toller Gespräche zu einer der leuchtendsten Veranstaltungen für mich wurde."

Botnanger Buchladen, Stuttgart-Botnang

Uscha Kloke

Lieblingsbuch: Paolo Rumiz: "Der Leuchtturm", Folio, 160 S., 20 Euro

Begründung: "'Der Leuchtturm' ist meiner Meinung nach eines der besten Reisebücher überhaupt. Außerdem haben wir ein großes Herz für kleine Verlage. 'Der Leuchtturm' erschien in einem kleinen Verlag, nämlich dem Folio-Verlag. Ein Verlag, den ich sehr toll finde."

Buchhandlung H.P. Willi, Tübingen

Hans-Peter Willi

Lieblingsbuch: Lutherbibel

Begründung: "Die Bibel ist eine eigene Bibliothek. Sie hat nicht nur unsere Kultur maßgeblich geprägt, sondern war überhaupt das erste Buch, das gedruckt wurde. Mir selbst bedeutet sie sehr viel, da ich selbst Christ bin. Aber auch als Buch ist die Bibel nach wie vor von großem Interesse."

Buchhandlung Kieser, Schwetzingen

Cornelius Kieser

Lieblingsbuch: Brigitte Kronauer: "Berittener Bogenschütze", dtv, 424 S., 11 Euro

Begründung: "Weil kurze Zeit nach dem Lesen dieses Romans meine Wahrnehmungsfähigkeit geschärft wurde."

Buchhandlung Mahr, Langenau

Angelika Mahr

Lieblingsbuch: Ivo Andrić: "Die Brücke über die Drina – Eine Chronik aus Višegrad", dtv, 496 S., 11,90 Euro

Begründung: "Andrić hat 1961 den Literaturnobelpreis bekommen. 'Die Brücke über die Drina' ist sehr eindringlich und eindrücklich, eine sehr gut erzählte Geschichte darüber, wie Menschen der unterschiedlichsten Religionen und Nationen mit Problemen umgehen können, ohne dass ein Krieg ausbricht."

Buchhandlung Ravensbuch, Ravensburg

Eva Seitz-Brückner

Lieblingsbuch: Michael Köhlmeier: "Bruder und Schwester Lenobel", Hanser, 544 S., 26 Euro

Begründung: "Weil ich epische Familienromane liebe, die mich bis zum Schluss bei der Stange halten."

Buchhandlung Rieger, Balingen

Jürgen Rieger

Lieblingsbuch: James Baldwin: "Beale Street Blues", dtv, 224 S., 20 Euro

Begründung: "James Baldwin ist ein Autor, den man jetzt wiederentdeckt hat. 'Beale Street Blues' ist ein intensives Buch über Schwarze in Amerika, mit Sätzen, die man nicht vergessen kann."

Buchhandlung Straß, Baden-Baden

Josua Straß

Lieblingsbuch: Heike Faller: "Hundert", Kein und Aber, 208 S., 20 Euro

Begründung: "Man blättert das Buch durch und findet viele Situationen, die zum eigenen Leben passen. Schon durch Stichproben kann man sehen, wie klug und schön das Buch ist. Wenn man es durchblättert, erkennt man, wie verschiedene Abschnitte durch rote Fäden verbunden sind. Und es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, das Buch zu positionieren."

Das Landkartenhaus Freiburg, Freiburg

Paul Malchus/Alexander Belicanski

Lieblingsbuch von Paul Malchus: Niccolò Machiavelli: "Discorsi" 
Begründung: "Weil es eine faszinierende und tiefe Gesellschaftsanalyse ist, deren Gedanken auch heute noch Aktualität haben."

Lieblingsbuch von Alexander Belicanski: Christa Wolf: "Medea. Stimmen", Suhrkamp, 223 S., 8 Euro
Begründung Belicanski: "Die immer wieder erzählte Geschichte des Mythos der 'wilden Frau' und Kindsmörderin Medea findet bei Christa Wolf eine psychologische Tiefe und Verzweiflung - die im Rückzug aus der Gesellschaft endet -, die mich immer wieder mitreißt."

jos fritz buchhandlung, Freiburg

Tina Bolg

Lieblingsbuch: Virginie Despentes: "Das Leben des Vernon Subutex 1", Kiepenheuer & Witsch, 400 S., 22 Euro

Begründung: "Der Roman ist unglaublich unterhaltsam und nicht zu schwer. Es gibt viele exzentrische Personen. Es handelt sich um einen Querschnitt der französischen Gesellschaft. Zumindest bei mir hat das Buch gut funktioniert. Die Personen und Milieus geben einen guten Überblick über das heutige Leben in der Großstadt Paris. Das fand ich wahnsinnig interessant." 

Kulturbuchhandlung Jastram, Ulm

Samy Wiltschek

Lieblingsbuch: Hjalmar Bergman: "Skandal in Wadköping", Manesse, 14,99 Euro (E-Book)

Begründung: "Das Buch, das ich gerade lese, ist (fast immer) mein Lieblingsbuch. Dann kommt wieder ein anderes."

Moritz und Lux, Bad Mergentheim

Rainer Moritz und Rosemarie Lux

Lieblingsbuch von Rainer Moritz: Francesca Melandri: "Alle, außer mir", Wagenbach, 608 S., 26 Euro
Begründung: "Die Geschichte einer italienischen Familie und gleichzeitig die Geschichte Italiens der letzten 100 Jahre. Informativ, spannend und aktuell."

Lieblingsbuch von Rosemarie Lux: Minna Rytisalo: "Lempi, das heißt Liebe", Hanser, 224 S., 15,99 Euro 
Begründung: " Eine besondere Entdeckung: spannend, emotional, raffiniert erzählt aus drei individuellen Perspektiven."

Quichotte Literarische Buchhandlung, Tübingen

Wolfgang Zwierzynski

Lieblingsbuch: Ernst Bloch: "Spuren", Suhrkamp, 220 S., 12,95 Euro

Begründung: "Ernst Bloch ist in Tübingen eine philosophische Größe. Ich stehe dem Buch sehr nahe, auch wenn ich zunächst nichts von Bloch gehört hatte, als ich nach Tübingen kam. Das Buch war für mich umso virulenter und für mich ganz wichtig, da es viele ganz wichtige philosophische Fragen aufwirft."