Lieblingstitel der Buchhandlungspreis-Gewinner (2)

"Wunderbar anarchistisch und unkonventionell"

15. Februar 2019
von Börsenblatt
Die Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises 2018 haben bei der Preisverleihung in Kassel ihr Lieblingsbuch in die Kamera gehalten. Das Börsenblatt hat bei den Buchhändlern nachgefragt, warum sie "ihr" Buch so schätzen. In Teil 2 unserer Serie haben wir die Gewinner aus Bayern gefragt:

Buchhandlung Dombrowsky, Regensburg

Ulrich Dombrowsky und Daniela Dombrowsky

Lieblingsbuch von Ulrich Dombrowsky: Robert Menasse: "Die Hauptstadt", Suhrkamp, 459 S., 24 Euro
Begründung: "Schillernde Screwball-Komödie mit faszinierendem Personal-Tableau."

Lieblingsbuch von Daniela Dombrowsky: Daniel Frost: "Die Kinder und der Wal", Kleine Gestalten, , 32 S., 14,90 Euro
Begründung: "Faszinierende Geschichte in der wunderbaren Welt der Arktis: Zwei Geschwister auf der gemeinsamen Suche nach einem Wal, sechsmal so groß wie ein Haus, einem Herzen so groß wie ein Boot."

Buchhandlung dreizehneinhalb, Würzburg

Monika Bruckner und Ulla Rottmann

Lieblingsbuch von Monika Bruckner: John Williams: "Stoner", dtv, 352 S., 19,90 Euro
Begründung: "John Williams hat aus einem scheinbar unglücklichen Leben ein Juwel geschaffen."

Lieblingsbuch von Ulla Rottmann: Antonio Ruiz-Camacho: "Denn sie sterben jung", C.H. Beck, 205 S., 19,95 Euro
Begründung: "Eine ganz und gar außergewöhnliche und zu tiefst bewegende Familiengeschichte im heutigen Mexiko - ein literarisches Glanzstück im Herbst 2018!"

Buchhandlung Wilma Horne, München

Wilma Horne

Lieblingsbuch: Urs Mannhart: "Bergsteigen im Flachland", Secession, 661 S., 25 Euro

Begründung: "Ein großer Europaroman, der einen mit einem großen Verständnis für die unterschiedlichen Lebensverhältnissein Europa und einem großen Unverständnis für populistische Politik in zu vielen dieser Länder zurücklässt."

Buchpalast, München

Katrin Rüger

Lieblingsbuch: Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski: "Alle Welt", Moritz, 152 S., 34 Euro

Begründung: "'Ein Buch hat für alles Platz, sogar für die ganze Welt!'"

Akademische Buchhandlung Knodt, Würzburg

Elisabeth Stein-Salomon

Lieblingsbuch: Jehuda Amichai: "Nicht von jetzt, nicht von hier", Königshausen & Neumann, 406 S., 14 Euro

Begründung: "Das Buch stand 2018 im Mittelpunkt der Städteleseaktion 'Würzburg liest ein Buch'. Der 1924 in Würzburg als Ludwig Pfeuffer geborene Autor wanderte mit seiner Familie 1934 nach Palästina aus und wurde unter dem Namen Jehuda Amichai einer der bekanntesten Dichter Israels. Sein einziger Roman 'Nicht von jetzt, nicht von hier' spielt zur Hälfte in Würzburg und zur anderen in Jerusalem und behandelt eine Reise zurück in die Geburtsstadt Anfang der Sechziger Jahre. Das Buch erschien auf Hebräisch 1963, auf Deutsch bei Piper 1992 und für unsere Aktion in Neuauflage bei Königshausen & Neumann 2017. 'Dieser große, formal innovative Roman gehört zu den aufregendsten Werken der hebräischen Literatur der letzten Jahrzehnte', hat das 'New York Times Magazine' enthusiastisch bei Erscheinen des Buchs in den USA geurteilt."

lillemors frauenbuchladen, München

Andrea Gollbach

Lieblingsbuch: Leonora Carrington: "Das Hörrohr", Suhrkamp, 218 S., 17,95 Euro

Begründung: "Weil es wunderbar anarchistisch, unkonventionell und nach wie vor sehr zeitgemäß ist. Widerstand leisten und an die eigenen Träume glauben, und das ganze fantastisch erzählt."

Literarische Buchhandlung Ilse Wierny, Erlangen

Ilse Wierny

Lieblingsbuch: Stewart O'Nan: "Letzte Nacht", mare, 120 S., 18 Euro

Begründung: "Beeindruckend schildert Stewart O'Nan die Ernsthaftigkeit, mit der ein 'kleiner' Geschäftsführer auch am letzten Tag der Filiale seine Mitarbeiter leitet und die Kunden betreut. Man spürt die Liebe des Autors zu den einfachen Menschen."