Lieblingstitel der Buchhandlungspreis-Gewinner (4)

"... weil es mich immer wieder umhaut"

15. Februar 2019
von Börsenblatt
Die Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises 2018 haben bei der Preisverleihung in Kassel ihr Lieblingsbuch in die Kamera gehalten. Das Börsenblatt hat bei den Buchhändlern nachgefragt, warum sie "ihr" Buch so schätzen. In Teil 4 unserer Serie haben wir die Gewinner aus Brandenburg und Bremen gefragt:

Buchhandlung Viktoriagarten, Potsdam

Stefanie Müller und Andrea Schneider

Lieblingsbuch Andrea Schneider: Harper Lee: "Wer die Nachtigall stört", Rowohlt, 464 S., 20 Euro
Begründung: "Dieses Buch erzählt auf so schlichte Weise und durch Kinderaugen einen so dramatischen und gesellschaftspolitischen Konflikt."

Lieblingsbuch Stefanie Müller: Vigdis Hjorth: "Ein norwegisches Haus", Osburg, 250 S., 20 Euro
Begründung: "Das Buch zieht den Leser bravourös in die Gedankenwelt einer eigentlich aufgeklärten Frau, die sich im Umgang mit ihren polnischen Untermietern in Borniertheit und Sprachlosigkeit verliert."

Buchhandlung von Hutten, Frankfurt/Oder

Jan Miklich  

Lieblingsbuch: Cixin Liu: "Die drei Sonnen", Heyne, 592 S., 16, 99 Euro

Begründung: "Eine großartige Offenbarung in die Gedankenwelt der fernöstlichen Science-Fiction."

Verlagsbuchhandlung Ehm Welk, Schwedt

Karla Schmook

Lieblingsbuch: Petra Elsner: "Die Gabe der Nebelfee", Verlagsbuchhandlung Ehm Welk, 184 S., 19,99 Euro

Begründung: "Meiner Meinung nach machen uns gute Märchen stark, weil sie uns zu leben lehren. Ganz in der Tradition der Hausmärchen der Gebrüder Grimm stehen die märchenhaften Erzählungen von Petra Elsner. Die Märchenreise entführt zu den Wurzeln der Uckermark, des Barnims und der Schorfheide. Sie verrät, wie es hätte sein können, als hier die ersten Glasmacher, Zaunreiter, Flößer, Flusswächter und Steinschiffer zu siedeln begannen. Das Buch verbindet meisterlich regionale Geschichte, Sagenhaftes und das uckermärkische Legendentum und kann gleichzeitig als Reiseführer durch eine der schönsten Landstriche Deutschlands verwendet werden. Das finde ich spannend und entspannend. Viele Märchen reflektieren zudem auf wunderbare Weise die Moderne, die der Zeitenwandel in sich trägt."

Wist – Der Literaturladen, Potsdam

Felix Palent

Lieblingsbuch:  Karl Ove Knausgard "Min Kamp – Mein Kampf" 
("Sterben", "Lieben", "Spielen", "Leben", "Träumen", "Kämpfen", alle bei Luchterhand)

Begründung: "…wegen der radikalen Offenheit. Ein Mann vergisst alle Scham, und haut‘s einfach raus. Das hat etwas Wildes, Ungezähmtes und auch Unbürgerliches. Genau das Gegenteil zu 'wohltemperiert‘. Darum finde ich Knausgard so toll; was heißt toll, er ist einfach der beste!"

Buchhandlung Mausbuch, Bremerhaven

Nicole Steffens

Lieblingsbuch: Hilary McKay: "Vier verrückte Schwestern"

Begründung: "Es geht um vier leseverrückte Schwestern im Alter von 6-13 Jahren, die in den Ferien von ihrer Oma 'entwöhnt' werden sollen - klappt nicht!  - und es hat einen ganz britisch-trockenen Humor: herrlich! Es war mal ein Oetinger-Titel, dann kam es bei dtv als Taschenbuch; leider ist beides nicht mehr lieferbar. Aber ich lese es immer noch gern wieder."

golden shop, Bremen

Ausma Zvidrina

Lieblingsbuch: J.D. Salinger: "Der Fänger im Roggen", Kiepenheuer & Witsch, 272 S., 15 Euro

Begründung: "…weil es mich immer wieder umhaut."

Logbuch, Bremen

Sabine Stiehler

Lieblingsbuch: Lucia Jay von Seldeneck: "Ich werde über diese Merkwürdigkeit noch etwas drucken lassen", Kunstanstifter, 196 S., 28 Euro

Begründung: "Ein toller illustrierter Bildband mit kuriosen Tiermeldung aus den unterschiedlichsten Zeiten. Wunderbar in der Ausstattung mit einem Halbleinen Einband und Illustrationen auf ausklappbaren Doppelseiten."