Lieblingstitel der Buchhandlungspreis-Gewinner (5)

"Immer wieder neu, atemberaubend und fesselnd"

15. Februar 2019
von Börsenblatt
Die Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises 2018 haben bei der Preisverleihung in Kassel ihr Lieblingsbuch in die Kamera gehalten. Das Börsenblatt hat bei den Buchhändlern nachgefragt, warum sie "ihr" Buch so schätzen. In Teil 5 unserer Serie haben wir die Gewinner aus Hamburg gefragt:

Buchhandlung Christiansen, Hamburg

Nicole Christiansen

Lieblingsbuch: Minna Rytisalo: "Lempi, das heißt Liebe", Hanser, 224 S., 21 Euro

Begründung: "Der zärtliche, poetische Ton, der Liebe und Leid in eine mitreißende Geschichte hüllt, hat mich verzaubert!"

Buchhandlung Lüders, Hamburg

Thomas Bleitner

Lieblingsbuch: Franz Kafka: "Briefe an Milena", Fischer, 448 S., 12,95 Euro

Begründung: "Hier entfaltet sich die tiefe Verbundenheit und Liebe zweier sehr mutiger Autoren, die die Literatur des 20. Jahrhunderts geprägt haben."

cohen+dobernigg Buchhandel, Hamburg

Daniela Dobernigg und John Cohen

Lieblingsbuch John Cohen: George Orwell: "1984"
Begründung: "… weil vor Jahrzehnten beim Lesen unvorstellbar war, dass Orwells Roman uns in der Realität einholt."

Lieblingsbuch Daniela Dobernigg: Marlen Haushofer: "Die Wand", Ullstein, 384 S., 12 Euro
Begründung: "Ich lese es alle paar Jahre und es ist immer wieder neu, atemberaubend und fesselnd."

Heymanns Buchhandlungen, Hamburg

Christian Heymann

Lieblingsbuch: Christoph Meckel: "Licht", Fischer, 128 S., 9,99 Euro

Begründung: "Einfach weil es extrem lesenswert ist."

Lesesaal Buchhandlung, Hamburg

Stephanie Krawehl

Lieblingsbuch: Stéphane Hessel: "Empört euch!", Ullstein, 32 S., 5 Euro

Begründung: "Der Grund für meine Wahl ist, dass wir mehr denn je Haltung zeigen müssen, Dinge nicht zulassen dürfen, die unsere Welt seiner demokratischen Errungenschaften und menschlichen Selbstverständlichkeiten beraubt."

Sautter + Lackmann, Hamburg

Florian Sautter

Lieblingsbuch: Franz R. Tettinger, Christian Vater und T.G. Vömel: "Faun und Zerfall", vauvau-verlag, 176 S., 36,80 Euro

Begründung: "Das Buch gefällt mir besonders gut, weil hier mehrere Aspekte künstlerischen Schaffens vereint werden: Collage, Zeichnung, Malerei, Typographie und Lyrik. Drei Künstlerautoren haben sich gegenseitig über einen längeren Zeitraum 'im Kreis' Postkarten zugeschickt, die sie auf der Vorder- und Rückseite jeweils auf die 'Vorgaben des Absenders' reagierend verändert haben. Das Buch dokumentiert dieses Projekt auf liebevolle Weise, zeigt die einzelnen Seiten der Postkarten und bietet am Schluss sogar eine jeweilige Synopse der sechs veränderten Postkarten-Zyklen. Ich denke der Verlag zeigt in und mit diesem Buch auf wundervolle Weise, was er sich auf die Fahnen geschrieben hat: Nämlich die Förderung und Veröffentlichung von interaktiver (Kunst-)Lyrik."

Strips & Stories, Hamburg

Gesine Claus und Hansjörg Ebert

Lieblingsbuch Gesine Claus: Alsion Bechdel: "Fun Home. Eine Familie von Gezeichneten", Carlsen, 240 S., 9,99 Euro
Begründung: "Alison Bechdels 'Fun Home' ist ein Meilenstein des autobiografischen Erzählens in Comicform. Ein zeitloser Klassiker, der sehr berührt und intellektuell fordert."

Lieblingsbuch Hansjörg Ebert: Emil Ferris: »Am liebsten mag ich Monster«, Panini, 420 S., 39 Euro
Begründung: »Familiengeschichte und Krimi als auch Portrait des Chicagos der späten 60er Jahre in Form eines fiktiv gezeichneten Tagebuchs– so treffend und mitreißend wurde die Vielfalt und Widersprüchlichkeit des Menschseins selten gezeichnet und erzählt.«