Lieblingstitel der Buchhandlungspreis-Gewinner (6)

"...weil mit diesem Buch für mich das Lesen begonnen hat"

15. Februar 2019
von Börsenblatt
Die Gewinner des Deutschen Buchhandlungspreises 2018 haben bei der Preisverleihung in Kassel ihr Lieblingsbuch in die Kamera gehalten. Das Börsenblatt hat bei den Buchhändlern nachgefragt, warum sie "ihr" Buch so schätzen. In Teil 6 unserer Serie haben wir die Gewinner aus Hessen gefragt:

Bücher bei Frau Schmitt, Dietzenbach

Jutta Schmitt

Lieblingsbuch: Dai Sijie: "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin", Piper, 208 S., 10 Euro

Begründung: "Schwierig, bei all den Lieblingsbüchern im Regal eins auszusuchen..... (lieber literarischer oder biographisch, lieber französisch oder chinesisch, schön oder dramatisch, nein, lieber alles zusammen)."

Büchergilde Buchhandlung und Galerie, Frankfurt am Main

Lisa Stöhr und Jennifer Lorz

Lieblingsbuch Lisa Stöhr: Mary W. Shelley: "Frankenstein oder Der moderne Prometheus", Büchergilde, 388 S., 28 Euro
Begründung: "Natürlich wegen der großartigen Illustrationen und der tollen Ausstattung. Das ist einfach ein gelungenes Werk der Buchkunst!"

Lieblingsbuch Jennifer Lorz: Julia Zejn: »Drei Wege«, avant, 184 S., 25 Euro
Begründung: "Ein tolles Buch, weil erstens Graphic Novel und zweitens eine spannende Geschichte, in der es um drei starke Frauen geht."

Büchergilde Wiesbaden, Wiesbaden

Gert Zimanowski und Gudrun Olbert

Lieblingsbuch Gert Zimanowski: John Steinbeck: "Tortilla Flat", dtv, 176 S., 9,90 Euro
Begründung: "John Steinbeck als Erbe Mark Twains! Was will man mehr?"

Lieblingsbuch Gudrun Olbert: Umberto Eco: "Der Name der Rose", Hanser, 565 S., 26 Euro
Begründung: "Weil mit diesem Buch für mich das Lesen begonnen hat."

Buchhandlung Bindernagel, Butzbach

Friederike Herrmann

Lieblingsbuch: Ottfried Preußler: "Krabat", Thienemann, 272 S., 8,95 Euro

Begründung: "Dieses Buch begleitet mich bereits seit meiner Kindheit und meinen vier Kindern durfte ich es mehrfach vorlesen (bzw. mein Mann las vor und auch ich durfte zuhören). Und obwohl ich die Geschichte ja kannte, war es immer fesselnd sie erneut zu hören und zu lesen. Die Geschichte ist faszinierend, spannend, unheimlich, aber auch komisch, sie ist in einem wundervollen Ton erzählt, zeitlos. Ein tolles Buch!"

Buchhandlung Rübezahl, Dillenburg

Volkmar Nix und Johannes Eckert

Lieblingsbuch Johannes Eckert: Andreas Gryphius: "Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke, Band 1 – Sonette", De Gruyter, 295 S., 109,95 Euro 
Begründung: "Für mich sind Gryphius‘ Sonette Berggipfel deutscher Dichtkunst und nimmermüde Lebensgefährten, in ursprünglicher Textgestalt mächtig und aus tiefster Seele vertraut."

Lieblingsbuch Volkmar Nix: Paul Westrich: "Die Wildbienen Deutschlands", Ulmer, 824 S., 99 Euro
Begründung: "Das neue Buch von Paul Westrich fasst das Wissen über eine der wichtigsten Insektenfamilien auf äußerst informative und faszinierende Weise mit brillanten Bildern zusammen."

Buchhandlung Vaternahm, Wiesbaden

Jutta Leimbert

Lieblingsbuch: Samuel Pepys: "Das geheime Tagebuch", Insel, 706 S., 18 Euro

Begründung: "Pepys schildert als Augenzeuge und aus erster Hand die Ereignisse einer der aufregendsten Epochen der englischen Geschichte und verknüpft auf nie zuvor dagewesene Weise die große Weltgeschichte mit seiner nicht minder ereignisreichen privaten Lebensgeschichte."

Buchhandlung Weltenleser, Frankfurt am Main

Dr. Maria Lucia Klöcker

Lieblingsbuch: Lafcadio Hearn: "Chita", Jung und Jung, 136 S., 17,90 Euro

Begründung: "In diesem kleinen Büchlein führt Hearn ein grandioses Naturschauspiel auf und zeigt, dass nichts und niemand der Gewalt und der Macht der Natur widerstehen kann. Sehr anschaulich und farbig beschreibt er die Verwüstung der der Stadt New Orleans vorgelagerten Inseln im Golf von Mexiko durch einen Wirbelsturm im August 1856. Man kann als Leser regelrecht sehen, wie der Sturm das Land verschlingt und die tosenden Fluten 'einen riesigen fahlen Strom Leichen durch die Nacht für immer' davontragen. Unter den Toten befinden sich mehrere hundert Gäste eines eleganten Hotels, die trotz der bedrohlichen Vorzeichen des Sturms weitergetanzt und gefeiert haben. Nur ein kleines Mädchen, vier Jahre alt, wird im Unwetter neben seiner toten Mutter geborgen und von einem kinderlosen Fischerpaar an Kindes statt unter dem Namen Chita aufgezogen. Ob dieses kleine Glück hält, ist ungewiss."

Buchladen am Freiheitsplatz, Hanau

Dieter Dausien

Lieblingsbuch: Eugen Ruge: "In Zeiten des abnehmenden Lichts", Rowohlt, 544 S., 12 Euro

Begründung: "Weil der Autor aufs Vortrefflichste persönliche Geschichte mit Weltgeschichte verknüpft, zeigt, dass Weltgeschichte eine Summe subjektiver Wahrheiten ist und aus unterschiedlichen Perspektiven völlig anders aussehen kann. Psychologisch und historisch ein Meisterwerk!"

F. Supp’s Buchhandlung, Bad Homburg

Martina Ricken-Bollinger

Lieblingsbuch: Martina Bollinger und Rainer Weiss (Hg.): "Zwischen den Büchern – Wie mich die Liebe in der Buchhandlung traf", Weissbooks, 144 S., 16 Euro

Begründung: "Es ist das eigene Buch und wunderschön."

Karl Marx Buchhandlung, Frankfurt am Main

Verena Schaedel

Lieblingsbuch: Nana Ekvtimishvili: "Das Birnenfeld", Suhrkamp, 221 S., 16,95 Euro

Begründung: "'Das Birnenfeld' ist mein Lieblingsbuch des Buchmessen-Gastlandes Georgien. Der Roman handelt von einer Gruppe junger Kinder, die in einem Waisenhaus in Georgien aufwachsen. Besonders beeindruckt hat mich, wie die Autorin die Gefühle der einzelnen Charaktere schildert und ihnen eine ganz eigene Stimme gibt, die ihre Sicht auf die Welt zwischen Trostlosigkeit und Hoffnung formuliert."

Literaturhandlung Paperback, Bad König

Gertrud Steiger und Joachim Steiger

Lieblingsbuch 1: Christof Wackernagel: "RAF oder Hollywood", Zu Klampen, 356 S., 22 Euro
Begründung: "Dieses 'Tagebuch einer gescheiterten Utopie' ist alles: Politisches Sachbuch und Chronik einer Generation, aber auch das Psychogramm eines Verirrten, der lange brauchte um seinen Weg zu finden."

Lieblingsbuch 2: Georges Simenon: "Mein Freund Maigret", Kampa, 240 S., 14,90 Euro
Begründung: "Dass Simenon ein Achttausender in den wilden Gebirgszügen der Kriminalliteratur ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen - in den Neuausgaben und Neuübersetzungen des frisch gestarteten Kampa Verlages bekommt 'Unser Freund Simenon' nun den Logenplatz, der ihm gebührt."