Wobei erhoffen Sie sich Rückendeckung und Unterstützung vom Börsenverein?
In erster Linie geht es mir um Networking und Professionalisierung, mehr Einblick in die Branche, das ist für mich als Quereinsteiger sehr wichtig. Dazu bieten auch die Weiterbildungen des Verbands gute Möglichkeiten, dort werde ich mich umschauen. Aber es geht mir auch darum, ein wenig mehr Sichtbarkeit zu erlangen, denn gerade als kleiner Verlag, der neu in der Branche ist, ist es ja wichtig, gesehen zu werden. Dafür ist dieses Interview ein schönes Teil im großen Puzzle.
Wie sieht Ihre Geschäftsidee, Ihr Geschäftskonzept aus?
Wir bieten aktuell noch ein überschaubares Programm. Das ermöglicht mir natürlich, vieles selbst zu machen und punktuell Dienstleistungen zuzukaufen. Der erste Titel kam schon 2015 auf den Markt, Thailand for kids war der erste Reiseführer für Kinder, ich habe alles nebenbei gemacht und erst einmal ausprobiert. Seit Kurzem habe ich meinen IT-Job an den Nagel gehangen und kümmere mich nur noch um den Verlag.
Mit Mallorca und Schweden kommen zum Frühjahr Reiseführer Nummer 6 und 7 heraus und dazu noch ein Ratgeber für Eltern, für mich ein neues Genre, auf das ich mich sehr freue. Gleichzeitig habe ich mit GeoCenter nun einen erfahrenen Partner, der sicher den Zugang zum Handel erleichtern wird. Und dann bin ich natürlich sehr stark in den sozialen Medien unterwegs, verknüpfe Verlagsarbeit mit eigenem Bloggen. In den letzten Jahren habe ich ein gutes Netzwerk aufgebaut, das mir bei der Vermarktung sehr nützt. Außerdem bin ich 2019 zum ersten Mal in Leipzig mit einem eigenen Stand dabei. Es ist also ein Mix aus etablierten und innovativen Werkzeugen, die ich versuche, so erfolgversprechend wie möglich zu kombinieren.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf dem Markt ein? Wo sehen Sie die Stärken Ihres Unternehmens im Wettbewerb?
Bei uns dreht sich alles um das Reisen mit Kindern – also eine Nische, die im Moment noch nicht besonders stark bespielt wird. Unser großer Vorteil ist, dass wir sehr authentisch sind. Die Autoren sind alle selbst mit ihren Kindern auf Reisen und sprechen daher aus Erfahrung: Ich selbst als Autorin der Reiseführer für Kinder, denn ich habe jedes der Länder mit meinen Kindern bereist, die Kids waren damit natürlich Ideengeber und Inspiration zugleich. Der Ratgeber „Reisen mit Kindern“ ist von 11 Reisebloggern geschrieben, die eigene Blogs zum Thema Reisen mit Kindern betreiben. Daher gibt es bei World for kids wenig Theorie, dafür aber viel Praxis, das merkt man unseren Büchern an – und das spüren auch unsere Leser.
Welche Plattformen für Networking, für den Erfahrungsaustausch mit Kollegen wollen Sie im Verband nutzen?
Ich muss zugeben, dass ich mich noch nicht bis ins letzte Detail damit befasst habe, was es an unterschiedlichen Möglichkeiten gibt. Aber die Netzwerkveranstaltungen des Berliner Landesverbands sind für mich schon einmal eine schöne Anlaufstelle, um mit Kollegen und dem Handel ins Gespräch zu kommen. Ich bin schließlich Quereinsteiger – habe zwar vor vielen Jahren einmal eine Ausbildung zur Verlagskauffrau in einem Tageszeitungsverlag gemacht, war aber danach lange Jahre in der IT-Branche tätig. Insofern freue ich mich auf jede Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen.
Warum möchten Sie zunächst "reinschnuppern" und nicht gleich ordentliches Mitglied im Börsenverein werden?
Als kleiner Verlag ist das schlicht eine Frage des Geldes, für mich ist das Angebot sehr attraktiv.
Britta Schmidt von Groeling
World for kids
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