Folgen der KNV-Insolvenz

Buchhandlung Bärsch sammelt für Verlage

13. März 2019
von Börsenblatt
Eine Gesprächsrunde in Frankfurt zu einem lokalhistorischen Thema, mitorganisiert von einer Buchhandlung. So weit, so normal. Das Ungewöhnliche: Statt Eintritt zu verlangen, ruft die Buchhandlung zum Spenden auf – um kleinen Verlagen den Rücken zu stärken. Diese leiden unter den Folgen der KNV-Insolvenz.

„Viele unabhängige Verlage geraten hierdurch in existentielle Not und die Branche schaut zurzeit einer recht ungewisse Zukunft entgegen“, sagt Buchhändlerin Jasmina Djordjevic, Inhaberin der Buchhandlung Bärsch (mit Standorten in Flörsheim, Frankfurt und Kirchheimbolanden). Der Grund: Die Rechnungen aus dem Weihnachtsgeschäft kann die insolvente KNV-Gruppe aktuell nicht zahlen, vor allem kleinen Verlagen, die ihre Polster durch das VG-Wort-Urteil verloren hatten, fehlt nun die Liquidität. Das zieht Kreise: Verlage sind zum Beispiel mit Verzichtserklärungen auf ihre Autoren zugekommen.

„Zurzeit sollte sich die Buchbranche sich nicht nur mit den Verlagen solidarisch zeigen, sondern aktiv werden. Jetzt gerade geht es vorrangig darum, dass Verlage ihre Rechnungen bezahlen können“, so Djordjevic gegenüber boersenblatt.net.

Zur Veranstaltung:

Die Buchhandlung Bärsch präsentiert zusammen mit dem Bund für Volksbildung Frankfurt am Main eine Gesprächsrunde mit Karl-Gerhard Seifert und dem Moderator Klaus Reichert (hr1). Immer noch ist die Zerschlagung der Hoechst-AG Ende der 90er in diesem Stadtteil mehr als präsent, dokumentiert im Buch „Goodbye Hoechst“ das vor kurzem im Societäts Verlag erschienen ist.

Samstag, 6.April um 14 Uhr im „Neuen Theater Höchst“. Um Anmeldung in der Buchhandlung Bärsch unter der Telefonnummer 069/3140320 wird gebeten.