Man Booker International Prize

Marion Poschmann steht auf der Longlist

13. März 2019
von Börsenblatt
Heute wurde die Longlist des Man Booker International Prize verkündet. Ausgezeichnet werden beim Preis Buch-Übersetzungen in die englische Sprache. Auf der Liste steht auch die deutsche Autorin Marion Poschmann mit der Übersetzung ihres Romans "Die Kieferninseln" (deutsch: Suhrkamp).

Besonders stark sind in diesem Jahr Independent-Verlage vertreten. Nur zwei der Titel stammen aus großen Verlagskonzernen. Ebenfalls eine bemerkenswerte Quote: Acht Frauen stehen auf der Liste – darunter Olga Tokarczuk. Die polnische Autorin hatte im vergangenen Jahr den Preis gewonnen. Autoren und Übersetzer werden beim Man Booker International Prize gleich gestellt: Das Preisgeld von 50.000 Britischen Pfund (umgerechnet circa 58.150 Euro) wird zwischen ihnen aufgeteilt. Alle Autoren und Übersetzer in der Endauswahl erhalten immerhin noch 1.000 Pfund. Die Jury musste sich zwischen 108 Büchern entscheiden.

Die Titel sortiert nach: Autor (Originalsprache – Land), Übersetzer, Buchtitel (Verlag)

  • Jokha Alharthi (Arabisch / Oman), Marilyn Booth, "Celestial Bodies" (Sandstone Press Ltd)
  • Can Xue (Chinesisch / China), Annelise Finegan Wasmoen, "Love In The New Millennium" (Yale University Press)
  • Annie Ernaux (Französisch / Frankreich), Alison L. Strayer, "The Years" (Fitzcarraldo Editions)
  • Hwang Sok-yong (Koreanisch / Korea), Sora Kim-Russell, "At Dusk" (Scribe, UK)
  • Mazen Maarouf (Arabisch / Island und Palästina), Jonathan Wright, "Jokes For The Gunmen" (Granta, Portobello Books)
  • Hubert Mingarelli (Französisch / Frankreich), Sam Taylor, "Four Soldiers" (Granta, Portobello Books)
  • Marion Poschmann (Deutsch / Deutschland), Jen Calleja, "The Pine Islands" (Profile Books, Serpent's Tail)
  • Samanta Schweblin (Spanisch / Argentinien und Italien), Megan McDowell, "Mouthful Of Birds" (Oneworld)
  • Sara Stridsberg (Schwedisch / Schweden), Deborah Bragan-Turner, "The Faculty Of Dreams" (Quercus, MacLehose Press)
  • Olga Tokarczuk (Polnisch / Polen), Antonia Lloyd-Jones, "Drive Your Plow Over The Bones Of The Dead" (Fitzcarraldo Editions)
  • Juan Gabriel Vásquez (Spanish / Colombian), Anne McLean, "The Shape Of The Ruins" (Quercus, MacLehose Press)
  • Tommy Wieringa (Niederländisch / Niederlande), Sam Garrett, "The Death Of Murat Idrissi" (Scribe, UK)
  • Alia Trabucco Zeran (Spanisch / Chile und Italien), Sophie Hughes, "The Remainder" (And Other Stories)

Die Longlist wurde von einer fünfköpfigen Jury unter dem Vorsitz der Historikerin Bettany Hughes ausgewählt. Sie besteht weiter aus der Schriftstellerin Maureen Freely, der Philosophin Angie Hobbs, dem Satiriker Elnathan John und dem Essayisten Pankaj Mishra.

"In diesem Jahr plünderten Schriftsteller das Archiv, persönlich und politisch. Diesen Zugang bildet unsere Longlist ab, aber auch surreale Zugreisen in China, absurde Annäherungen an Krieg und Selbstmord sowie die Traumata von Geist und Fleisch. Wir freuen uns, Ihnen 13 Bücher vorzustellen, die unsere Vorstellung von den Möglichkeiten der Fiktion bereichern", so die Juryvorsitzende Hughes.

Die Shortlist aus sechs Büchern wird am 9. April in London bekannt gegeben. Am Ende steht ein Buch im Fokus. Der Gewinner des Preises 2019 steht am 21. Mai fest.