Gefördert von der DFG

Thieme schließt Open-Access-Vertrag mit Bibliothekskonsortium

25. März 2019
von Börsenblatt
Vom Subskriptionsmodell zur Open-Access-Finanzierung: Thieme hat einen eigenen Weg gefunden, um diese Transformation hinzubekommen – unabhängig von den DEAL-Vereinbarungen. Die Fachverlagsgruppe kooperiert künftig selbst mit Bibliotheken, wird dabei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Basis ist ein Transformationsvertrag mit ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften, dem Forschungszentrum Jülich und 13 weiteren Fachbibliotheken. "Damit zeigen die Projektpartner, dass es auch jenseits von Großprojekten wie DEAL möglich ist, zukunftsweisende Vereinbarungen für alle Beteiligten zu schließen", heißt es. Verleger Albrecht Hauff erklärt: "Wir haben gemeinsam mit den Vertretern der Fachbibliotheken ein sehr faires und aus unserer Sicht richtungsweisendes Modell erarbeitet, das wir nun zusammen ausprobieren wollen." Er sehe durchaus "die Möglichkeit, dieses Projekt auf nationaler und internationaler Ebene auszubauen."

Vom Subskriptionsmodell zur Open-Access-Finanzierung: Thieme startet Pilotprojekt

Los geht es jetzt mit aber erst einmal mit einem Pilotprojekt und der Thieme-Fachzeitschrift "Hormone and Metabolic Research". Was hier geplant ist, im Überblick:

  • Autoren an teilnehmenden Institutionen erhalten zunächst die Möglichkeit, Originalarbeiten ohne Mehrkosten open access zu publizieren.
  • Die Lizenzgebühr, die die Bibliotheken bisher für die Nutzung der Zeitschrift an den Verlag entrichtet haben, soll laut Thieme im Rahmen des auf fünf Jahre angelegten Vertrags zunehmend in eine Veröffentlichungsgebühr umgewandelt werden. Die DFG fördert das Projekt im Rahmen des Förderprogramms "Überregionale Lizenzierung".  
  • ZB MED, das Forschungszentrum Jülich und die 13 weiteren Fachbibliotheken bezahlen für die Nutzung der Fachzeitschrift im neuen Geschäftsmodell eine Gebühr, die sich aus einer Lizenz für das Lesen und einer Publikationspauschale für die Open-Access-Veröffentlichung von Autoren an diesen Institutionen zusammensetzt.
  • Die Anzahl der Open-Access-Veröffentlichungen ist hierbei nicht begrenzt.
  • Nach etwa der Hälfte der Vertragslaufzeit wollen die Vertragspartner gemeinsam prüfen, wie sich die Open-Access-Einreichungen entwickeln.
  • Die Lizenzgebühr wird dabei schrittweise in eine Publikationsgebühr umgewandelt.