Literarisches Quartett am 12. April

Sandra Kegel ist Nummer 4

29. März 2019
von Börsenblatt
Literaturkritikerin Sandra Kegel („FAZ“) ist am 12. April zu Gast beim "Literarischen Quartett" im ZDF: Am Freitag diskutiert sie im Berliner Ensemble mit Volker Weidermann, mit Christine Westermann und Thea Dorn über über Neuerscheinungen von César Aira, Yishai Sarid, Saša Stanišić und Anke Stelling.

Das sagt das ZDF über die vier Bücher:

"Was habe ich gelacht" von César Aira
Seine Romane sind kurz und voller Überraschungen. Über 80 Bücher hat César Aria geschrieben. Carlos Fuentes prophezeite dem argentinischen Schriftsteller den Literaturnobelpreis. Roberto Bolaño ist süchtig nach seinen Büchern, und Patti Smith schwärmt vom Aberwitz seiner Texte. Hierzulande wird der Meister der spanischen Literatur gerade erst entdeckt. Anlässlich von Airas 70. Geburtstag erscheinen gleich zwei seiner Geschichten. Darunter die wilde Fabel "Was habe ich gelacht".

"Monster" von Yishai Sarid
Yishai Sarid war zunächst Rechtsanwalt, wurde dann Schriftsteller und gehört heute zu den bekanntesten Autoren Israels. Im Zentrum seines Romans "Monster" steht ein junger Historiker, der Schulklassen, Soldaten und Touristen durch NS-Gedenkstätten führt. Rückblickend berichtet er von Gedenkkitsch und multimedialer Erinnerungspädagogik, von der Ignoranz der Touristen und der Instrumentalisierung durch Politiker. Und wie schmal der Grat ist zwischen Erinnerungskultur und der Vereinnahmung des Gedenkens für eigene Zwecke.

"Herkunft" von Saša Stanišić
Saša Stanišić zählt zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellern. "Herkunft" handelt von den Zufällen, die seine Biografie bestimmten: der Abschied von seiner Heimat in Bosnien und die Ankunft in einem fremden Land. Er erzählt von Tito im Wohnzimmer seiner Großmutter, was eine Aral-Tankstelle mit Eichendorff und Karies mit Heimat zu tun hat. Und wie ein bosnischer Junge, der nur Lothar Matthäus sagen konnte, lernte, die deutsche Sprache zu lieben und sie eroberte.

"Schäfchen im Trockenen" Anke Stelling
Gerade hat Anke Stelling für ihren Roman "Schäfchen im Trockenen" den Preis der Leipziger Buchmesse für Belletristik gewonnen. Ihre Protagonistin lebt mit ihrer Künstler-Familie in prekären Verhältnissen in Berlin-Prenzlauer Berg. Eines Tages wird ihr die Wohnung gekündigt – ausgerechnet von einem alten Freund aus ihrer Clique. Dass die Welt auch im Selbstverwirklichungsmilieu von Berlin-Mitte ungerecht ist, macht die Romanfigur wütend. Sie rechnet ab mit den alten linken Idealen und den Lügen ihrer eigenen Mittelklasse-Welt.

"Das Literarische Quartett" wird im Rang-Foyer des Berliner Ensembles mit Publikum aufgezeichnet. Die nächste Sendung findet am 14. Juni um 23 Uhr, statt.

 

Die Bücherliste zur Sendung:

  • César Aira: Was habe ich gelacht, Matthes & Seitz
  • Yishai Sarid: Monster, Kein & Aber
  • Saša Stanišić: Herkunft, Luchterhand
  • Anke Stelling: Schäfchen im Trockenen, Verbrecher Verlag