Buchladen am Freiheitsplatz in Hanau

Krimilesung in der Bus-Wagenburg

3. April 2019
von Börsenblatt
Am 30. März hat der Hanauer Buchladen am Freiheitsplatz zusammen mit der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) zu einer ungewöhnlichen Veranstaltung eingeladen: zur "7-Busse-Krimi-Lesung" auf dem Marktplatz.

Für die Krimi-Lesung hatte die HSB, die in diesem Jahr ihr 111-jähriges Jubiläum feiert, sieben neue Busse der Urbino-Baureihe zu einer Wagenburg zusammengestellt − um diese auf ungewöhnliche Art zu präsentieren. Für Spannung in den Fahrzeugen sorgten die Autoren Tanja Bruske, Michael Elsaß, Thorsten Fiedler, Matthias Fischer, Heidi Gebhardt und Peter Ripper. Die leider erkrankte Jasmin Meranius ließ sich durch die Schauspielerin Jennifer Lau vertreten.

"Der Eintritt betrug 7 Euro, die in voller Höhe einem guten Zweck zugeführt werden", erklärt Dieter Dausien, Inhaber des Buchladens am Freiheitsplatz, im Gespräch mit Börsenblatt Online. Der Vorverkauf sei bereits vor Weihnachten gestartet und schon vor etlichen Wochen sei die Veranstaltung mit 200 Tickets komplett ausverkauft gewesen − "ein beruhigendes Gefühl", so Dausien. Die Lesung, die am 30. März um 17 Uhr begann, war als Speeddating organisiert: "Die Zuhörenden verteilten sich, bei bestem Wetter, in die 7 Busse und die AutorInnen wechselten nach 10 Minuten Lesezeit in den nächsten Bus." Der Wechsel erfolgte jeweils nach einem Gongzeichen, für den Umstieg wurden fünf Minuten gewährt.

"Wann hat das Publikum schon mal die Gelegenheit sieben AutorInnen auf einen Streich live zu erleben? Die Idee und die Durchführung waren großartig! Im letzten Bus hatte ich zwar keine Puste mehr − aber für den Spaß, den ich bei dieser Lesung hatte, habe ich gerne in Kauf genommen, atemlos im letzten Bus anzukommen", so eine begeisterte Autorin Heidi Gebhardt gegenüber Börsenblatt Online.

Wie kam es zur Idee?

Der neue, literaturaffine HSB-Geschäftsführer Thomas Schulte habe den Anstoß gegeben, so Dausien, habe ihn gefragt, ob er eine Idee für eine literarische Veranstaltung im Rahmen der Aktionsreihe zum HSB-Jubiläum habe. So kam es zur "7-Busse-Krimi-Lesung". Der Buchladen am Freiheitsplatz kümmerte sich um Auswahl der und Kommunikation mit den AutorInnen, Werbung und Vorverkauf. Bei der Auswahl der Autoren hat sich Dausien auch von Regionalverlagen Tipps geben lassen.

Innerhalb der Wagenburg war man mit einem Büchertisch vertreten, auf dem es Bücher der beteiligten Autoren zu kaufen gab. "Am Ende wurden wir gestürmt", freut sich Dausien, die Autoren signierten zudem ihre Titel. "Sowohl die AutorInnen als auch die BersucherInnen waren ausgesprochen angetan von der Aktion", resümiert Dieter Dausien. "Alles funktionierte, wie man es sich wünscht".

"Wir haben wahrlich Anlass stolz zu sein", blickt auch HSB-Geschäftsführer Thomas Schulte in einer Mitteilung positiv auf die außergewöhnliche Busrunde zurück. Es habe "viele positive Rückmeldungen" gegeben. "Dieses neue Format im Rahmen unserer Aktionen zum 111-jährigen Bestehen der HSB kam so gut an, dass wir nachdrücklich um Wiederholung gebeten wurden", so Schulte weiter. Noch lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung verharrten viele Gäste im Inneren der Bus-Wagenburg und kamen am Stand des Buchladens am Freiheitsplatz nach den Lesungen mit den Autorinnen und Autoren ins Gespräch.