Bücherrekorde 2018

Tibet-Bildband bringt 23 Kilogramm auf die Waage

16. April 2019
von Börsenblatt
Anlässlich des Welttags des Buches am 23. April hat das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) Spitzenleistungen rund ums Buch ermittelt: Welche Titel die Schwergewichte, Dauerläufer und Preisfavoriten unter den Neuerscheinungen im vergangenen Jahr waren.

Grundlage für die Auswertung sind die Bücher, die mit einem Erscheinungstermin für 2018 an das VLB gemeldet wurden, teilt MVB mit.

Ausgewählte Superlative

Gewicht: Die Liste der 2018er Schwergewichte führt mit weitem Abstand der knapp 500-seitige Bildband "Murals of Tibet" (Taschen) mit 60 Kilogramm an, zu dem auf Grund des Großformats (50 x 70 Zentimeter) ein eigener Buchständer aus Holz von Shigeru Ban gehört – das Buch selbst bringt 23 Kilogramm auf die Waage. Die leichtesten Bücher bewegen sich im niedrigen zweistelligen Gramm-Bereich, so zum Beispiel der Ratgeber "Meine 111 besten Einkaufstipps" (Edition Essentials) mit 17 Gramm oder das Sachbuch "Digitalisierung. Worüber wir jetzt reden müssen" (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) mit 19 Gramm, das mit vier Seiten gleichzeitig das dünnste ist. Durchschnittlich wog ein 2018er Buch 880 Gramm, die schwersten Wälzer liefern in der Regel die Naturwissenschaften.

  • Umfang: Mit 3.408 Seiten geht der Titel für das dickste Buch an den "BGB Kommentar" (Hermann Luchterhand Verlag). Das Kinder- und Jugendbuch mit den meisten Seiten, nämlich 960, ist ein alter Bekannter: Die neu illustrierte Jubiläumsausgabe von "Harry Potter und der Orden des Phönix" (Carlsen). Fast verdreifachen kann diesen Wert das seitenstärkste Sachbuch. Das "Langenscheidt Handwörterbuch Deutsch – Persisch" (Langenscheidt) bietet 2.640 Seiten. Durchschnittlich umfasste ein 2018er Buch 258 Seiten, die dicksten Schwarten liefern in der Regel die Sozialwissenschaften.
  • Laufzeit: Stolze 2.466 Minuten, also mehr als 41 Stunden, benötigt man, um das Buch mit der längsten Laufzeit zu hören: "Der Erbe der Schatten" (Ronin-Hörverlag). Kinder- und Jugendliche haben es da etwas leichter, denn das Buch "Das Reich der sieben Höfe – Teil 3: Sterne und Schwerter" (Der Audio Verlag) mit der längsten Spielzeit von 1.485 Minuten kann in ziemlich genau einem Tag Dauerhören erfasst werden. Das Sachbuch mit der längsten Laufzeit trägt bezeichnenderweise den Titel "Der lange Weg zur Freiheit" (Der Hörverlag). Durchschnittlich hatte ein 2018er Hörbuch eine Laufzeit von 432 Minuten, die Dauerläufer stammen in der Regel aus der Belletristik, die mit 735 Minuten deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
  • Titellänge: Den Rekord für den längsten Buchtitel mit 264 Zeichen hält Autor Daniel Brodbeck mit seiner als Fachbuch veröffentlichten Dissertation "Entwicklung von außergewöhnlich aktiven, kooperativen Aluminium−Fluorid-basierten Lewis-Säure/Oniumsalz-Katalysatoren für die asymmetrische Carboxycyanierung von Aldehyden und Untersuchungen zu ihrer Anwendbarkeit in verwandten enantioselektiven Transformationen" (Dr. Hut). Durchschnittlich reichten 36 Zeichen für den Titel eines 2018er Buchs, die Bandwurmdichte ist in der Regel bei den Naturwissenschaften mit 49 Zeichen am höchsten – dicht gefolgt von den Schulbüchern mit 48 Zeichen. Für das optimal umgesetzte Prinzip "In der Kürze liegt die Würze" gibt es gleich mehrere Kandidaten, die mit jeweils nur einem Zeichen bzw. einer Zahl auskommen.
  • Preis: Das teuerste Buch 2018 ist gleichzeitig das schwerste. Wer sich ein Exemplar von "Murals of Tibet" (Taschen) sichern wollte, musste dafür 10.000 Euro investieren. Auch bei den Sachbüchern gibt es eine Korrelation zwischen höchstem Gewicht und höchstem Preis, wo ebenfalls ein Bildband an der Spitze steht. Die 10 kg von "911 Millenium" (Udo Hönninger) gibt es für 1.911 Euro. Ebenfalls im oberen Preissegment bewegt sich der teuerste Ratgeber "Dessous Grundwerk" (Rundschau-Verlag Otto G. Königer) mit 480 Euro.

Bücher in Deutschland und Österreich sind preisgebunden – sie kosten also überall dasselbe, offline im Laden wie online im Netz. Alle offiziell gültigen Preise für rund 2,5 Millionen Titel aus mehr als 21.000 Verlagen stehen auf der öffentlichen Rechercheplattform des VLB unter www.buchhandel.de für jedermann zur Verfügung.