Auszeichnung ist mit 40.000 Euro dotiert

Fontane-Literaturpreis an Peggy Mädler

8. Mai 2019
von Börsenblatt
Die Autorin Peggy Mädler erhält den erstmals gemeinsam vergebenen Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg. Anlass des neugestalteten Preises ist das Fontanejahr 2019, in dem der 200. Geburtstag Theodor Fontanes mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert wird.

In der Begründung heißt es unter anderem: Peggy Mädler habe sich in ihrem jüngsten Roman "Wohin wir gehen" auf "eine Reise durch die Zeiten und Landschaften begeben. In literarischer Perfektion beschreibt sie Land und Leute, ihre Seele und ihre Sehnsüchte, ihre Prägungen und ihr Scheitern – ganz in der Tradition Theodor Fontanes. Sie braucht dabei nur wenige knappe Striche, um erzählerische Wucht zu entfalten."

Peggy Mädler wurde 1976 in Dresden geboren. Sie hat in Berlin Theater-, Erziehungs- und Kulturwissenschaften studiert und im Jahr 2008 in den Kulturwissenschaften promoviert. Sie arbeitet als freie Dramaturgin und Autorin und ist Mitbegründerin der Künstlerformation "Labor für kontrafaktisches Denken". 2011 erschien ihr erster Roman "Legende vom Glück des Menschen", 2019 der Roman "Wohin wir gehen" − beide bei Galiani Berlin.

Der mit 40.000 Euro dotierte Preis wird von Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch und dem Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin, Jens-Peter Golde, am 31. Mai anlässlich der Eröffnung der Fontane-Festspiele 2019 in Neuruppin verliehen.

Lesereise der Preisträgerin

Das Brandenburgische Literaturbüro organisiert in diesem Jahr mehrere Lesungen mit Peggy Mädler:

  • 1. Juni, 15 Uhr: Altes Gymnasium, Am Alten Gymnasium 1-3, Neuruppin (im Rahmen der Fontane-Festspiele)
  • 4. August, 18 Uhr: Golzow (im Rahmen des "Golzower Literatursommers")
  • 1. September, 11 Uhr: Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47, 14469 Potsdam
  • 4. September, 19 Uhr: Kleist-Museum, Faberstr. 6-7, Frankfurt (Oder)
  • 5. September, 19.30 Uhr: Bibliothek, Kirchplatz 7, Zossen
  • 19. September, 19 Uhr: Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund, In den Ministergärten 3, Berlin

Zum Preis

Mit dem in diesem Jahr erstmals gemeinsam vergebenen Fontane-Literaturpreis wollen das Land Brandenburg und die Fontanestadt Neuruppin künftig alle zwei Jahre Autorinnen und Autoren künstlerischer Literatur fördern, die in Brandenburg wirken und bereits einen ersten literarischen Erfolg erreichen konnten. Der Preis wird als Stipendium über 24 Monate bereitgestellt. Die Preisträgerin wurde von einer externen Jury ausgewählt.

Der Fontane-Preis hat mehrere Vorgänger. Er wurde erstmals von 1913 bis 1922 vergeben, unter anderen an Annette Kolb, Leonhard Frank, Carl Sternheim und Alfred Döblin. Nach 1949 gab es zwei Fontane-Preise: Den Westberliner Preis erhielten unter anderen Hermann Kasack, Peter Huchel, Uwe Johnson, Arno Schmidt, Günter Grass, Wolf Biermann und Wolfgang Hilbig. Den Preis des DDR-Bezirks Potsdam erhielten beispielsweise Walter Kaufmann, Christa Wolf und Helga Schütz. Im Jahr 1994 wurde der Fontane-Literaturpreis von Theodor Fontanes Geburtsstadt Neuruppin neu gestiftet, seit 2010 wurde er im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Zu den Preisträgern gehören etwa Lutz Seiler, Moritz von Uslar, Christoph Ransmayr und Josef Bierbichler.

Unter dem Titel "fontane.200" präsentieren in diesem Jahr zahlreiche Programmpartner aus Kultur, Bildung und Wissenschaft im ganzen Land ein breit gefächertes Programm mit mehr als 400 Veranstaltungen zum 200. Geburtstag des Dichters und Schriftstellers Theodor Fontane. Im Zentrum des Jubiläumsjahres steht die Fontanestadt Neuruppin.