Fachpresse-Statistik 2018

Digitale Medien als Wachstumstreiber

9. Mai 2019
von Börsenblatt
Die Fachmedienhäuser haben im vergangenen Jahr 7,73 Milliarden Euro erwirtschaftet, das waren 1,1 Prozent mehr als 2017 (7,65 Mrd. Euro). Das geht aus der Fachpresse-Statistik 2018 der Deutschen Fachpresse hervor.

Wie bereits in den vergangenen Jahren sei der Bereich Digitale Medien 2018 der Hauptwachs­tumstreiber gewesen: Der Umsatz stieg hier im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro an, so die Deutsche Fachpresse.

  • Die Printerlöse weisen weiter eine leicht rückläufige Tendenz auf: 4,15 Milliarden Euro Umsatz waren 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Printbereich bleibt aber mit einem Umsatzanteil von 53,7 Prozent die wichtigste Erlösart.
  • Wachstum zeigten auch die Geschäftsfelder Veranstaltungen/Messen (+ 4,9 Prozent auf 610 Mio. Euro) und Dienstleistungen (+ 5,8 Prozent auf 260 Mio. Euro). Bei Veranstaltungen/Messen sind etwa sieben von zehn Fachmedienhäusern aktiv, im Bereich Dienstleistungen sind es etwas mehr als die Hälfte.

"Die Fachpresse-Statistik 2018 belegt, dass Fachmedienhäuser weiterhin auf einem guten Weg sind. Die Branche hat die Herausforderungen rund um die Digitalisierung angenommen und erfolgreich für sich nutzen können. Daran müssen wir weiter arbeiten", sagt Fachpresse-Sprecher Klaus Krammer. Interessant sei aber auch: "Trotz immer stärkerer Digitalisierung wird auch der direkte Austausch, also Face-to-Face, wichtiger. Die Fachmedienhäuser haben hier viele erfolgreiche Veranstaltungsformate entwickelt."

Weitere Ergebnisse:

Innerhalb des Printbereichs erreichte die Fachzeitschriften-Werbung einen Anteil von 40,5 Prozent, der Vertrieb 38,8 Prozent. Fachbücher hatten noch einen Anteil von 810 Millionen Euro. Damit schrumpften die Printerlöse insgesamt um 105 Millionen Euro. Am stärksten gingen die Werbeeinnahmen (-54 Mio. Euro) zurück, gefolgt von den Fachbucherlösen (-39 Mio. Euro) und den Vertriebserlösen der Fachzeitschriften (-18 Mio. Euro).

Der Digitalbereich ist mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 33,1 Prozent die zweitwichtigste Erlösart für Fachmedienhäuser. Damit konnten digitale Produkte und Dienstleistungen den Rückgang im Printbereich überkompensieren. Hier sind die Vertriebserlöse mit 57,5 Prozent (1,47 Mrd. Euro) die wichtigste Erlösart, gefolgt von den Werbeeinnahmen mit 39,9 Prozent (1,02 Mrd. Euro).

Fachmedienhäuser im digitalen Bereich breit aufgestellt

Die befragten Fachmedienhäuser bieten durchweg auch digitale Medien an:

  • Mit Webseiten erzielen 59 Prozent der Fachmedienhäuser Umsätze, diese sind um 7,3 Prozent gegenüber 2017 gestiegen.
  • Digitale Fachzeitschriften folgen mit 55 Prozent, ihr Umsatz stieg etwas schwächer um 3,6 Prozent.
  • Um knapp 10 Prozent konnten die Umsätze mit Datenbanken zulegen. Hier bieten nun 41 Prozent der Fachmedienhäuser Produkte an.

Positive Jahreserwartungen

Die Jahreserwartungen für 2019 sind insgesamt positiv – nur 5 Prozent der befragten Fachmedienhäuser befürchten eine Verschlechterung, während 55 Prozent eine Verbesserung im Jahresergebnis für 2019 erwarten.

Die meisten Fachmedienhäuser wollen ihr Produktportfolio der Studie zufolge weiter vergrößern: 59 Prozent planen einen Ausbau der Digitalmedien, 41 Prozent wollen im Bereich Veranstaltungen/Messen investieren. Auch in den Bereichen Dienstleistungen und Print werden von 18 und 14 Prozent Erweiterungen geplant. Ein breit angelegtes Portfolio verspricht Erfolge: Zwei Drittel der Befragten wollen ihr Angebot in mehreren Bereichen gleichzeitig erweitern.

Mit der Erweiterung des eigenen Produkt-Portfolios sei Konkurrenz von außen für die meisten Fachmedienhäuser ein Thema: 59 Prozent sehen mehr branchenfremde Wettbewerber im Fachmedienbereich. Vor allem Start-ups und Softwareunternehmen, aber auch Social-Media werden als neue Akteure im Markt wahrgenommen.

Zur Studie

Die Fachpresse-Statistik der Deutschen Fachpresse basiert auf einer Marktschätzung und einer Mitgliederbefragung der Deutschen Fachpresse im Februar und März 2019.

Die ausführlichen Ergebnisse der Fachpresse-Statistik 2018 stehen auf der Webseite der Deutschen Fachpresse zum Download bereit unter:

deutsche-fachpresse.de/markt-studien/fachpresse-statistik

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