54 Beschäftigte müssen gehen

KNV will Zustellung komplett an Transportdienstleister vergeben

13. Mai 2019
von Börsenblatt
Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens will KNV die Zustellung an seine Kunden komplett über Transportdienstleister abwickeln. Wie KNV und der Insolvenzverwalter weiter mitteilen, verlieren im Zuge der Restrukturierung 54 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.

Ziel der neuen Transportorganisation sei es, ineffiziente Doppelstrukturen abzubauen, so KNV und anchor Rechtsanwälte. Statt weiterhin noch eigene Fahrer einzusetzen, sollen zukünftig nur noch externe Dienstleister beauftragt werden, die bereits heute schon über 90 Prozent der Touren erbringen.

Die ausschließliche Nutzung einer reinen Dienstleisterstruktur, wie das bei vergleichbaren Transportnetzwerken üblich ist, erhöhe die Flexibilität und ermögliche ein einheitlicheres sowie effizienteres Transportnetzwerk mit einer verbesserten Kostenstruktur. Damit könne die Wettbewerbsfähigkeit des Transportbereichs der KNV Gruppe langfristig abgesichert werden.

Umbreit hat Transportkooperation gekündigt
Eine neue Organisation von Touren und eine Anpassung der Struktur des Transportbereichs von KNV wurde endgültig notwendig, nachdem der Mitbewerber Umbreit vor kurzem die gemeinsame Transportkooperation per Ende April 2019 aufgekündigt hatte.

Stellenabbau und Sozialplan
Die komplette Umstellung der Zustellung bei KNV auf externe Dienstleister ist mit Personalmaßnahmen verbunden. Insgesamt sind im Zuge der geplanten Strukturänderung 54 Mitarbeiter von einem Personalabbau betroffen. Der Insolvenzverwalter Tobias Wahl und die Geschäftsleitung haben mit dem Betriebsrat Gespräche über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan aufgenommen. Zudem wird KNV die vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Der Insolvenzverwalter und sein Team verfolgen gemeinsam mit der Geschäftsleitung das Ziel, die KNV Gruppe so aufzustellen, dass sie langfristig am Markt robust und zukunftsfähig agieren kann.

Geschäftsführer Oliver Voerster und Vertriebsleiter Jürgen Klapper kündigten in einem Schreiben an Buchhändlerinnen und Buchhändler an, Buchhandlungen, die von einer Umstellung auf einen Transportdienstleister betroffen sind, rechtzeitig zu informieren. Für den Fall, "dass uns einzelne unserer Fahrer kurzfristig ausfallen, haben wir schon Vorbereitungen getroffen".