Krimi-Novitäten rund ums Mittelmeer

Mare brutale

28. Mai 2019
von Börsenblatt
Route des Schreckens: eine kriminalistische Novitäten-Kreuzfahrt von der Algarve bis nach Zypern.

"Boy" ist verschwunden
Auf Ibiza hat sich gerade erst ein wahrer Politthriller ereignet, der als das "Strache-Video" oder "Ibiza-Gate" in die Geschichte eingehen wird. In Martin Suters neuem Allmen-Roman geht es nicht um österreichische Staatsaufträge gegen russische Wahlkampfspenden, sondern um die abgeschirmte Szene der Koi-Sammler auf Ibiza, die ihren eigenen Skandal hat. "Boy", mit einem Wert von einer Million Euro der dickste Fisch, ist verschwunden. Detektiv Allmen soll ihn suchen.

Martin Suter: "Allmen und der Koi", Diogenes, September, 272 S., 22 €

Tod an der Algarve
Leander Lost, Hamburger Kommissar in Diensten der portugiesischen Polícia Judiciária, muss im Algarve-Ort Fuseta den Mord an dem deutschen Aussteiger Uwe Ronneberg aufklären. Der Tote hat mit Losts eigener Vergangenheit zu tun. Kein Wunder also, dass zwei seiner Kollegen aus Hamburg auftauchen – im Zuge eines Amtshilfeersuchens. Dann ereignet sich ein weiterer Mord an einer Lehrerin: im nahe gelegenen Tavira.

Gil Ribeiro: "Weiße Fracht. Lost in Fuseta", Kiepenheuer & Witsch, 400 S., 16 €

Das richtige Opfer
Auch Mallorca, Ibizas größere Schwester, liefert Stoff für Kriminalgeschichten. Hier, im mallorquinischen Tramuntana-Gebirge, will Ex-Kommissarin Marie Lindner Abstand zu ihrem traumatischen Karriere-Ende gewinnen. Als Comisaria Silvia Fiol von der spanischen Policía Nacional mit einem Mord an einer schwedischen Touristin konfrontiert wird und kurz darauf ein weiterer Mord geschieht, wird langsam klar, dass der Täter es auf Marie selbst abgesehen haben könnte.

Lucia de la Vega: "Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge. Ein Mallorca-Krimi", Knaur, März 2020, ca. 304 S., 9,99 €

Ungleiches Paar
Ein bestialisch ermordetes Mädchen in den Felsen vor Marseille: Das ist ein Fall für Zara von Hardenberg, die beste Profilerin bei Europol. Als ihr bewusst wird, dass das Verbrechen nur der Vorbote einer größeren Katastrophe ist, wendet sie sich an ihre Zwillingsschwester Zoë, eine Killerin der korsischen Mafia. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.

Alexander Oetker: "Zara & Zoë. Rache in Marseille", Droemer, 336 S., 14,99 €

Leichen auf dem Weg zum Klosterschatz
Jahrzehnte, nachdem der Corleone-Clan die Geschäfte der Cosa Nostra geführt hatte, wird Palermo auf Sizilien erneut zum Zentrum des organisierten Verbrechens. Als der Journalist Luca Santangelo für eine Reportage in einem Kloster der sizilianischen Hauptstadt recherchiert, lernt er drei betagte Schwestern kennen, von denen eine kurz darauf stirbt. Santangelo glaubt nicht an eine natürliche Todesursache und vermutet, dass jemand am Klosterschatz interessiert ist. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord.

Ann Baiano: "Sizilianisches Verderben", Goldmann, 288 S., 15 €

Tod im letzten Winkel
Zypern, ein tristes Dorf an der Grenze zum türkischen Teil. Dorthin hat es die beste Polizistin der Insel mit dem vielversprechenden Namen Sofia Perikles verschlagen. Und auch vor dieser Einöde macht das Verbrechen nicht Halt.

Yanis Kostas: "Tod am Aphroditefelsen", Atlantik, 336 S., 16 €

Verfeindete Kreter
Hinter dem Pseudonym Nikos Milonás verbirgt sich der gebürtige Hamburger Frank D. Müller, heute Regieassistent, TV-Autor und Dokumentarfilmer in München. Er lässt seinen Kommissar auf Kreta ermitteln. Der Fall beginnt mit dem Tod des Bürgermeisters aus dem Nachbarort, der womöglich auf offene Rechnungen zurückgeht. Gemeinsam mit seiner deutschen Freundin Hannah und seinen Kollegen macht sich der Held auf die Suche nach den Tätern.

Nikos Milonás: "Kretische Feindschaft. Ein Fall für Michalis Charisteas", Fischer Scherz, 400 S., 14,99 €