AAP International Freedom to Publish Award

Verlag aus Südafrika geehrt

5. Juni 2019
von Börsenblatt
Der südafrikanische Verlag NB Publishers erhält den International Freedom to Publish Award 2019 des US-amerikanischen Verlegerverbands AAP − für die Veröffentlichung von Jacques Pauws Enthüllungsbuch "The President's Keepers" (2017) über den damaligen Präsidenten Südafrikas Jacob Zuma.

Die Association of American Publishers (AAP) ehrt mit der Auszeichnung, die jährlich vergeben wird, jeweils einen Verlag außerhalb der USA, der Mut und Stärke bei der Verteidigung der Meinungsfreiheit beweisen hat, so der Verlegerverband in einer Mitteilung zur Preisvergabe.

"Die Beharrlichkeit, die NB Publishers bewiesen hat, als es sich um die Veröffentlichung des wichtigen Buches von Jacques Pauw trotz der unerbittlichen Bedrohungen, die es von verschiedenen staatlichen Stellen erwartete und weiterhin erlebt, kümmerte, ist weltweit inspirierend", sagte AAP-Präsident und CEO Maria A. Pallante. "Wie NB der Welt gezeigt hat, Bücher stärken Menschen und fördern den Fortschritt."

Der investigative Journalist Jacques Pauw analysiert in seinem Enthüllungsbuch "The President's Keepers", das 2017 im NB-Imprint Tafelberg erschien, das korrupte System des damaligen Präsidenten Jacob Zuma in desse Endphase − der Untertitel seines Buchs lautet: "Those Keeping Zuma in Power and out of Prison". Zuma trat am 14. Februar 2018 zurück. Seither ist Cyril Ramaphosa (ANC) Präsident Südafrikas.

Die Auszeichnung wurde 2019 auf der AAP-Jahrestagung verliehen, Eloise Wessels, Verlegerin von NB Publishers, nahm sie per Videobotschaft entgegen. "Wir mussten das Buch unter strengster Geheimhaltung bearbeiten, setzen, drucken und verteilen, um sicherzustellen, dass wir nicht daran gehindert werden, bevor die Bücher in den Buchhandlungen sind", sagte Wessels dabei. Die öffentliche Nachfrage habe alle Erwartungen übertroffen, die Erstauflage sei an einem Tag ausverkauft gewesen. Staatliche Behörden hätten rechtliche Schritte angedroht, Buchvorstellungen wurden sabotiert und gegen den Autor habe es Morddrohungen gegeben. Dann kamen damalige Parlamentarier und der Vize-Präsident (heute Präsident) Cyril Ramaphosa mit dem Buch ins Parlament, brachen damit eine Lanze für den Titel. "Auch wenn wir jetzt noch mit rechtlichen Schritten konfrontiert sind, hat sich das alles gelohnt", so das Fazit von Wessels.