100.000 Euro Preisgeld

Emily Ruskovich gewinnt Dublin-Literaturpreis

13. Juni 2019
von Börsenblatt
Die US-amerikanische Schriftstellerin Emily Ruskovich hat für ihren Debütroman "Idaho" den mit 100.000 Euro dotierten International Dublin Literary Award 2019 erhalten. Die deutsche Ausgabe liegt bei Hanser Berlin vor.

Die Jury gab die Gewinnerin am 12. Juni in Dublin bekannt, teilt Hanser Berlin mit (unter Bezug auf eine Mitteilung der Preisstifter). In der Jurybegründung heißt es: "Im Zentrum von Emily Ruskovichs eindrücklichem Debütroman steht das Unbegreifliche. […] Es gelingt Ruskovich auf meisterliche Art, mit höchster Darstellungskunst eine komplexe Handlung zu entfalten, die sich über mehr als fünfzig Jahre erstreckt. Empathie und Liebe stehen neben Grausamkeit und Verbrechen. Schuld, Trauma und Schmerz sind darin so bedeutsam wie das Vergeben und die Fähigkeit, mit Zweifel und Unwissenheit weiterzuleben. 'Idaho' ist ein Meisterwerk, das letztlich die erlösende und erneuernde Kraft von Musik, Dichtung, Literatur und Kunst zeigt."

Emily Ruskovich wuchs im Idaho Panhandle auf dem Hoodoo Mountain auf. Sie gewann den O. Henry Award 2015 und ist Absolventin des Iowa Writers’ Workshop. Seit Herbst 2017 lehrt sie an der Boise State University. "Idaho" ist ihr erster Roman, die Originalausgabe erschien bei Chatto & Windus (GB) und Random House (USA).

"Idaho" erschien in deutscher Übersetzung von Stefanie Jacobs im Februar 2018 bei Hanser Berlin. Darin erzählt Ruskovich über ein unbegreifliches Verbrechen, das über eine Familie hereinbricht, die zurückgezogen in den Wäldern von Idaho lebt. Und über das Weiterleben nach der mörderischen Impulstat, fasst Hanser Berlin zusammen.

Der International DUBLIN Literary Award ist der höchstdotierte Preis, der in der englischsprachigen Welt für ein einzelnes literarisches Werk vergeben wird. Er wird seit 1996 jährlich verliehen, das Preisgeld wird von der Stadt Dublin gestiftet. Die Nominierungen zum Preis beruhen auf Vorschlägen internationaler öffentlicher Bibliotheken. "Idaho" wurde von der öffentlichen Bibliothek in Brügge (Belgien) nominiert.

Zur Auswahl für den Preis standen 141 Titel, die von Bibliotheken aus 115 Städten in 41 Ländern nominiert wurden − aus denen durch die Jury zunächst eine Shortlist mit zehn Titeln bestimmt wurde. Ruskovich ist die vierte Preisträgerin aus den USA.

Das Preisgeld von 100.000 Euro wird aufgeteilt, falls es sich beim Gewinnertitel um eine Übersetzung ins Englische handelt: Dann würde der Autor 75.000 Euro und sein Übersetzer 25.000 Euro erhalten.