Das teilte die Walter-Kahn-Stiftung am Freitag mit. Damit ehrt die Stiftung, die diesen Preis zum 33. Mal vergibt, „überzeugende Leistungen um eine engagierte Vermittlung von Märchen und Märchenforschung im Hinblick auf eine größere Öffentlichkeit.“ Die Preisverleihung wird am Donnerstag, den 19. September im historischen Schelfenhaus in Volkach bei Würzburg in festlichem Rahmen stattfinden. Die Preisverleihung bildet den Abschluss einer von Märchenforschern der Universität Zürich ausgerichteten Tagung zum Thema „Wetter im Märchen“ im nahe gelegenen Münsterschwarzach.
Bemerkenswert: Bislang waren die Preisträger meistens verdiente Märchenforscherinnen und -forscher. Das ein Museum geehrt wird, ist ungewöhnlich. Das Kuratorium der Stiftung hat sich in diesem Jahr für einen Sonderweg entschieden.
Das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum Bad Oeynhausen wurde 1973 eröffnet. Am Anfang stand dabei laut Kahn-Stiftung eine großzügige Schenkung von Dr. Karl Paetow, der seine private Märchensammlung der Stadt Bad Oeynhausen vermachte. Sein damaliges Ziel sei es gewesen, ein Museum zur lebendigen Tradierung der Volksmärchen und Sagen zu gründen. Diesem Ziel fühle sich das Museum – ähnlich wie die den Preis verleihende Kahn-Stiftung – bis heute verpflichtet. Es habe sich zu einem Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Bad Oeynhausen entwickelt, begründet die Jury ihre Wahl.
Die Angebote des Museums umfassen heute:
Basis sind umfangreiche Sammlungen von Bildern und Objekten zu Märchen, Sagen und mythologischen Erzählungen sowie eine mehr als 16.000 Bände umfassenden Spezialbibliothek aus Primär- und Sekundärliteratur. Für viele Museen, die Leihgaben für Sonderausstellungen zum Thema Märchen/Sagen/Mythen etc. suchen, ist das Museum damit längst ein wichtiger Ansprechpartner geworden.
Die Märchenstiftung Walter Kahn würdigt mit der Auszeichnung von Museumsleiterin Dose dieses Engagement „trotz nur minimaler Zuwendungen durch öffentliche Mittel und mehrerer Schließungsversuche“ mit dem Hinweis, dass trotz der Konkurrenz durch die nahe gelegenen Grimm-Welt in Kassel das Museum in Bad Oeynhausen „bis heute nicht ausgeblieben“ sei.
