Wie haben sich die Jungen Verlagsmenschen entwickelt?

Forever young?

11. Juli 2019
von Börsenblatt
Die Jungen Verlagsmenschen feiern in Frankfurt ihr zehntes Jahrestreffen. Wofür steht der größte Nachwuchsverein der Buchbranche heute?

Die Jungen Verlagsmenschen feiern in Frankfurt ihr zehntes Jahrestreffen. Wofür steht der größte Nachwuchsverein der Buchbranche heute?
"Unser Netzwerk hat sich seit der Gründung 2009 versechsfacht – und wir wachsen weiter. Auch die Mitglieder sind mitgewachsen: Neben den Angeboten für Studierende und BerufseinsteigerInnen bieten wir immer mehr für die Young Professionals im Verein an. In überregionalen, virtuellen Teams gestaltet eine wachsende Zahl an Mitgliedern thematische Arbeitsgruppen, regelmäßig anfallende Aufgaben oder zeitlich begrenzte Projekte. Hier können wir viele Tools und Ansätze aus der New-Work-Welt einsetzen, wie zum Beispiel Slack, das wir aktuell für die Organisation des Jahrestreffens genutzt haben. Ich bin stolz auf den Professionalisierungsgrad, den der Verein inzwischen entwickelt hat."
Cigdem Aker (1. Vorsitzende), Leiterin  Strategie & Innovation, Börsenverein

Was sind aktuell die wichtigsten Aufgaben?
"Schon von Anfang an haben sich die Jungen Verlagsmenschen auf die Fahne geschrieben, den Nachwuchs zu vernetzen, zu organisieren und zu unterstützen. Das sind auch heute noch unsere Kernaufgaben. Für Studierende und Berufsanfänger startet diese Woche unser neues Mentoringprogramm, um ihnen den Berufseinstieg und die ersten Jahre in der Branche zu erleichtern. Wir haben außerdem schon sechs Gütesiegel an Unternehmen mit ausgezeichneten Volontariaten vergeben und arbeiten mit vielen weiteren daran, die Rahmenbedingungen zu verbessern."
Britta Fietzke (2. Vorsitzende), freie Lektorin (Sach | Verstand)

Inwiefern haben sich die Bedingungen für Nachwuchskräfte in den vergangenen zehn Jahren verändert?
"Der Verein hat sich seit der Gründung mehr und mehr dem Thema Nachwuchsrechte angenommen. 2014 kam der Stein mit der Gründung einer AG dann richtig ins Rollen. Die zweite Nachwuchsumfrage 2017, die neu eingegangene Kooperation mit Verdi und die Einführung des Gütesiegels für Volontariate im letzten Jahr haben dazu geführt, dass Verlage tatsächlich hart an ihren Strukturen gearbeitet haben. Unsere Kampagne #andiearbeit zielt auf die Nachwuchskräfte selbst. Wir haben gerade im letzten Jahr von vielen Fällen gehört, bei denen Nachwuchskräfte in Verlagen für faire Arbeitsbedingungen gekämpft und zum Teil sogar gerichtlich eingeklagt haben. Das ist ein großer emanzipatorischer Fortschritt!"
Selina Reimer (Schatzmeisterin), Werbung Kiepenheuer & Witsch