Buchhändler-Umfrage zu Regionalia

Krimis und Krautboxen

1. August 2019
von Leonard Haun

Welche Regionalia sind bei Kunden gerade beliebt? Eine Stippvisite bei Buchhändlern, die zum Teil auch eigene regionale Produkte anbieten.

Thomas Koch, Buchhandlung Koch, Juist
 
"Die regionalen Juist-Krimis sind bei unseren Kunden natürlich immer sehr beliebt, etwa Hardy Pundts 'Strandleiche' (Gmeiner). Der Autor hat zeitweise auf der Insel gelebt und wird im September beim Juister Krimifestival 'Tatort Töwerland' lesen. Mittlerweile gibt es über 20 Juist-Krimis ­verschiedener Autoren, die alle häufig gekauft werden. Die Urlauber fragen nach den Titeln, weil die Umgebung beschrieben wird und sie am Juister Leben teilhaben wollen. Als Andenken gehen Juist-Kalender gut, und ich habe in Zusammenarbeit mit einer Firma Non-Books wie Tassen oder Brillenputztücher mit Juist-Motiven bedruckt, die hauptsächlich bei mir verkauft werden."

Antje Mielke, Bücher-Karger, Templin
 
"Der regionale Titel, der sich am besten verkauft, ist der Bildband 'Lust auf Templin', den ich selbst im Steffen Verlag im Friedland herausgegeben habe. Dafür habe ich einen Fotografen, einen Layouter und für den Text eine ehemalige Lehrerin aus Templin zusammengebracht. Er wird oft als Andenken gekauft oder macht ehemaligen Templinern eine Freude. Ansichtskarten vom Ort und besonders von der Natur werden auch gern mitgenommen."

Ludger Derrix, Der Bücherkoffer, Geldern
 
"Zurzeit sind die 'Glücksorte aus dem Niederrhein' (Droste) bei mir der Bestseller: In kleinen Episoden stellt die Autorin 80 besondere Orte am Niederrhein vor, die sie selbst besucht hat. Bei den Non-Books verkauft sich ein niederrheinischer Artikel richtig gut: die Krautbox. Das sind fünf Kräutermischungen, nach Mundart benannt wie 'Suppen Jedöns' und 'Bütterkes Dip' – ein schöner Geschenkartikel!"

Rolf Strauß, Seebuchhandlung, Konstanz
 
"Besonders gut laufen bei uns 'Der gefährliche See. Wetterextreme und Unglücksfälle an Bodensee und Alpenrhein' (Südverlag), das Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Rosengartenmuseum Konstanz, und die 'Bodenseegeschichte(n)' (Stadler); da kommen die Autoren hier aus der Gegend. Spezielle Non-Books haben wir nicht, Ansichtskarten werden aber oft mitgenommen."

Jeannette Jung, Quodlibet, Neustadt an der Weinstraße
 
"Bei den Regionalia ist im Moment ein Buch zur Aufarbeitung der NS-Herrschaft in der Pfalz gefragt – dazu gab es auch eine Veranstaltung. Unser aktueller Non-Book-Bestseller ist Kirsten Dörrs 'Pfälzer Hüttenquartett' mit Wanderkarte, das gerade in der Sommerzeit sowohl als Geschenk als auch für die eigenen Wanderungen gern gekauft wird."