Buchcharts - die Bestsellerlisten

Der King ist zurück!

11. September 2019
von Börsenblatt
Höchster Neueinsteiger auf der Belletristik-Bestsellerliste ist Stephen King. Doch auch der Horror-Meister aus den USA kann mit „Das Institut“ nicht mit Ildikó von Kürthy mithalten, die das Ranking mit „Es wird Zeit“ anführt. Gleich sechs Neueinsteiger gibt’s im Sachbuch, darunter Thomas Gottschalks neue Autobiografie.

In „Das Institut“ (Heyne) sperrt Horrorautor Stephen King Jugendliche in eine ominöse Forschungseinrichtung. Gnadenlos werden parapsychologische Experimente an ihnen durchgeführt – und nach und nach Verschwinden die jungen Menschen. 400 Millionen Bücher hat King weltweit in seiner langen Karriere verkauft – jetzt kommen ein paar weitere hinzu. Platz 9 im Ranking.

Zehn Plätze darunter (Platz 19) steigt Band 147 der Perry Rhodan-Reihe ein: „Psychofrost“. Die endlose Armada – ein unvorstellbar gigantischer Raumschiffverbund ist auf dem Weg auf die Milchstraße. Da gibt es Knatsch um das galaktische Gleichgewicht. Band 5 des „Chronofossilien“ Zyklus.

Außerdem kann sich der israelische Krimiautor Dror Mishani mit seinem Roman „Drei“ auf Platz 21 schreiben. Der Roman beschreibt die Beziehung von drei Frauen zu einem geheimnisvollen Mann. Das psychologisches Kammerspiel war ein Bestsellererfolg in Israel – gerade laufen die Vorarbeitung für eine Verfilmung. Diogenes hat den Stoff ins Deutsche übersetzt.

Hier geht’s zur Belletristik-Bestsellerliste.

 

Im Sachbuch ist richtig was los! Gleich sechs Neueinsteiger mischen das Ranking auf. Darunter Thomas Gottschalk. Aus „Langeweile“, so der TV-Entertainer habe er nach „Herbstblond“ (2015) nun ein weiteres Buch „Herbstbunt“ (Heyne) verfasst. Niemand soll glauben, dass Gottschalk nichts Neues mehr zu erzählen habe! Immerhin ist seine Villa in Malibu abgebrannt, es gibt Begegnungen mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio, Gottschalk schreibt übers Älterwerden und das Ehe-Aus nach 40 gemeinsamen Jahren. Platz 1 im Sachbuch.

Auf Platz 5 steigt Rolf Dobelli ein mit „Die Kunst des digitalen Lebens“ (Piper). Streitbare Thesen („Lest keine News mehr!“) sind eine harte Währung im Bestseller-Business und Dobelli beherrscht die Klaviatur meisterhaft. Die „Die Kunst des klaren Denkens“, „Die Kunst des klugen Handelns“ sowie „Die Kunst des guten Lebens“ wurden in 40 Sprachen übersetzt und haben ein Millionenpublikum erreicht. Ob Dobelli nahtlos an diese Erfolge anknüpfen kann oder das Buch in der digitalen Informationsflut untergeht, wird sich jetzt zeigen.

Auf Platz 7 steht eine weitere Biografie: „Miro“. Erschienen ist das Buch des Sportreporters Ronald Reng ebenfalls bei Piper. Der Verlag beweist ein glückliches Händchen im Spitzenmarketing und kann insgesamt drei Titel bei den Sachbuch-Neueinsteigern platzieren. Rengs Porträt hat den Segen des erfolgreichsten Torjägers der deutschen Nationalmannschaft aller Zeiten und Weltmeisters.

Auf Platz 9 fordert Ex-Tagesschausprecher und Krimiautor Ulrich Wickert eine Neudefinition des Begriffs „Heimat“ – ohne nationalistische Untertöne. „Identifiziert euch“ ist im Piper Verlag erhältlich.

In „Sagen, was Sache ist“ (Platz 14) haut FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki ordentlich auf die Sahne. Der Nebentitel „Über Machtspiele, Hinterzimmer und den Mut zum Urteil“ deutet bereits an, wie der Econ-Titel gestrickt ist. Kubicki ist Vidizepräsident des Deutschen Bundestages und fordert hier mehr Ehrlichkeit von den politischen Akteuren. „Er weiß, dass in der Politik mit harten Bandagen gekämpft wird und kennt die Versuchungen des Polit-Betriebs. Aber er will nicht, dass moralische Verurteilungen und Denunziation stärker wirken als gründliche Diskussionen, dass Weichspülerei vor Profil geht, Geschwindigkeit vor Gründlichkeit oder Parteipolitik vor Vernunft“, wirbt der Verlag.

Ein weiteres Politiker-Buch schafft es in die Bestsellercharts: „Geliebte Freundin“ (Europa-Politik) berichtet Beatrice Herbold ihre Liebesbeziehung zu Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und nennt Namen in der Spendenaffäre. Unterstüzung beim Schreiben hat die frühere Modeagetin und Immoblienmaklerin von der stellvertretenden „Bunte“-Chefredakteurin Katrin Sachse erhalten.

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Über die Bestsellerlisten

Die Börsenblatt-Bestsellerlisten basieren auf Verkaufszahlen, die von unserem Kooperationspartner Media Control erhoben werden. Hierzu werden wöchentlich, elektronisch die Verkaufszahlen aus den Warenwirtschaftssystemen von deutschlandweit mehr als 6.550 Verkaufsstellen ausgelesen: Sortimentsbuchhandlungen inklusive eCommerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhäuser sowie Elektro- und Drogeriemärkte. Bezogen auf das Umsatzvolumen bilden die Daten 88 Prozent des gesamten deutschen Buchmarktes ab. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.