"Ich bin selbst totaler Fan dieser Rätselräume", sagt Buchhändler Jonas Gessulat – was ihm dabei geholfen hat, das Konzept mit zehn Ratestationen auf die Buchhandlung zuzuschneiden. Der Trick: "Die Rätsel bauen nicht aufeinander auf, deshalb kann man an jeder Stelle beginnen und gleichzeitig viele Leute ansprechen."
Eingeladen sind bis zu 30 Spürnasen ab 13 Jahren, die für das Ticket fünf Euro zahlen und dann nach Ladenschluss eine Stunde Zeit haben, um den Fall zu lösen: "Am besten im Team", sagt Gessulat. Schon vormittags bereitet der Fantasy- und Science-Fiction-Fan das Spiel quer durch alle Abteilungen vor. Im Vorfeld hat er noch eine Einkaufsliste mit Material abgearbeitet ("alles unter 50 Euro"), darunter ein Knäuel Wolle, das als roter Faden durch den Laden führen soll. Wichtigstes Deko-Element für Gessulat: die Buchhandlung selbst. Drei Kollegen geben Hinweise und Tipps – und errechnen am Ende aus dem Punktestand die Gewinner, die mit Exit-Spielen und -Puzzles belohnt werden.
Wer Ähnliches für die eigene Buchhandlung plant, dem rät Gessulat, selbst mal Escape Rooms zu testen – "und schon entsteht ein kreativer Denkprozess, wie man ein eigenes Rätsel baut". Beispiel gefällig? Der Escape Room bei Osiander dreht sich (natürlich) um Buchhandel und Literatur – an einer Station soll ein Kaufpreis errechnet werden. Was zahlt der Käufer für ein Buch, wenn er außerdem noch Kundenkarte und Gutschein zückt? Hat das Team das Rätsel gelöst, wendet es sich an einen der Osiander-Mitarbeiter, der die Info aufnimmt und Hinweise zum Fortgang gibt.
Nicht nur Osiander nutzt den Escape-Room-Trend für sich. Bei Hugendubel am Münchner Stachus können sich seit Juni immer freitags und samstags Teams von zwei bis vier Personen auf ein Abenteuer im Escape Room begeben. Ihre Aufgabe: das Rätsel "Im Kopf des Buchhändlers Heinrich" zu lösen. Und der Frech Verlag, der diverse Bücher und sogar einen Adventskalender zum Thema im Programm hat, bietet ab Oktober eine Aktion an, mit der sich jede Buchhandlung 45 Minuten lang ohne viel Aufwand in einen Escape Room verwandeln lässt.
- Wenn die Rätsel nicht aufeinander aufbauen, kann jeder an jeder Stelle einsteigen. Bei Osiander beispielsweise können 30 Spieler auf einmal mitmachen.
- Die Buchhandlung ist die schönste Deko.
- Wer selbst Escape-Room-Spiele testet, kommt schnell auf eigene Ideen.
- Exit-Spiele für die Gewinner!