Die Sonntagsfrage

"Wie ist die Bücherinsel zu MOMO gekommen, Frau Kleene?"

2. Oktober 2019
von Börsenblatt
Der Bücherinsel in Dieburg ist jetzt ein Café angeschlossen – kein kleines, sondern das MOMO mit 35 Plätzen, Frühstück, kleine Speisen, besondere Weine und Cocktails. Wie hat die Buchhandlung dieses große Projekt gestemmt? Und wer führt das soeben eröffnet Café und Tagesrestaurant? Das beantwortet Claudia Kleene in der Sonntagsfrage.

Wir haben schon viele Jahre davon geträumt, unsere Buchhandlung um ein Café/Restaurant zu erweitern, im Frühjahr 2018 sind die Pläne dann konkret geworden und in diesem April war Baustart. Letzte Woche wurde das MOMO eröffnet – 50 Quadratmeter, 35 Sitzplätze. Das MOMO ist von der Buchhandlung aus einsehbar, aber doch getrennt. Der Anbau und die Inneneinrichtung basieren auf ökologischen Grundsätzen; wir verwenden nachwachsende Rohstoffe und recyceltes Material. Bei uns gibt es vegetarische und einige vegane Gerichte, Quiches, Tartes und Kuchen, Cocktails und ausgewählte Weine.

Eine Café-Ecke mit 15 Sitzplätzen hatten wir schon immer in der Leseinsel, die mit 400 Quadratmetern Verkaufsfläche ja geräumig genug dafür ist, doch im "Kleene Café" in der Buchhandlung gibt es nur Getränke. Wir wollten mehr… Woher wir die Kompetenz nehmen? Ganz einfach. Zuerst einmal haben wie eine professionelle Köchin angeheuert, die die Küche rockt. Außerdem liegt Gastronomie bei uns in der Familie: Unsere Oma, genannt Momo, hat über viele Jahre ein Hotel im Spessart betrieben…  Apropos Familie: Mein Mann und ich gehen so ganz, ganz langsam auf das Rentenalter zu. Unsere Tochter Theresa Kleene, die schon jetzt viele Aufgaben in der Buchhandlung übernommen hat, wird als gelernte Buchhändlerin und Betriebswirtschaftlerin in ein paar Jahren die Buchhandelssparte leiten, ihr Partner Sören Michaelis steigt als Veranstaltungskaufmann und Gastronom in den Betrieb ein.

Die Verwirklichung des MOMOs wurde übrigens durch Mittel des Bundes und des Landes Hessen zur Förderung und Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt. Wir hatten das Glück, für dieses Programm ausgewählt worden zu sein, und wurden mit etwa 30 Prozent der doch erheblichen Investitionskosten gefördert. Das war sicher kein Fehler! Manche fragen sich, ob in eine Kleinstadt wie Dieburg mit seinen 16.000 Einwohnern so ein schickes Café/Restaurant wie das MOMO überhaupt hineinpasst. Und ob! Die Dieburger sind richtiggehend stolz auf ihr neues Café. Die Bücherinsel und das MOMO bilden eine Einheit, die Bestand haben wird!