Unternehmensnachfolge

Es muss nicht mehr der Sohn oder die Tochter sein

11. Dezember 2019
von Börsenblatt
Nur noch 44 Prozent der Inhaber mittelständischer Unternehmen können sich vorstellen, dass ein Familienmitglied übernimmt. Nach einer Sonderauswertung des Mittelstandspanels der staatlichen Förderbank KfW geht der Trend zu Mitarbeitern oder Interessenten außerhalb der Firma.

Jeder zweite Mittelständler kann sich gut vorstellen, seine Firma an einen externen Käufer zu übergeben. 34 Prozent der Befragten sehen Mitarbeiter aus den eigenen Reihen als Nachfolger, zehn Prozentpunkte mehr als 2018. Zwölf Prozent der Befragten denken letztlich eher an eine Stilllegung ihres Betriebs. Für die KfW sind mittelständische Unternehmen solche, die nicht mehr als 500 Millionen Euro im Jahr umsetzen.

Derzeit planen 152.000 Inhaber kleiner und mittlerer Firmen, ihr Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre zu übergeben. Das sind vier Prozent der mittelständischen Firmen, im vergangenen Jahr suchten sechs Prozent einen Nachfolger.

Nach wie vor sind die mittelständischen Unternehmen eine große wirtschaftliche Kraft. Nach einer Anfrage des Deutschlandfunks teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit, 99,5 Prozent aller Firmen in Deutschland seien Mittelständler, die mehr als jeden zweiten Euro erwirtschafteten. Sie haben knapp 17 Millionen sozialversicherungspflichtige Jobs und 1,2 Millionen Ausbildungsplätze.