Online-Archiv der Kulturzeitschrift gelauncht

Kursbuch 200 macht "Revolte 2020"

12. Dezember 2019
von Börsenblatt
Die Kursbuch Kulturstiftung hat die "Kursbücher" aus den Jahren 1965 bis 1995 digitalisiert und stellt sie in einem Online-Archiv frei zur Verfügung. Anlass dafür war die jetzt erschienene 200. Ausgabe der Politik- und Kulturzeitschrift zum Thema "Revolte 2020".

Das teilte die Kursbuch Kulturstiftung mit, die die Politik- und Kulturzeitschrift Kursbuch seit 2017 verlegt. In seiner mehr als 50-jährigen Geschichte habe das Kursbuch gezweifelt, hinterfragt, öffentlich diskutiert, erörtert, eruiert, geprüft, untersucht und mitunter auch weit über die einzelnen Jahrgänge hinaus provoziert. Von Hans Magnus Enzensberger, Claus Leggewie oder Ulrich K. Preuß bis hin zu Stephen Hawking und Noam Chomsky hätten viele bedeutende Intellektuelle des 20. und 21. Jahrhunderts ihre Gedanken im Kursbuch zu Papier gebracht und dabei Fragen behandelt, die auch heute noch prägend für Debatten rund um Gesellschaft, Kultur und Politik sind.

"Für die Öffentlichkeit langfristig bewahren"

Als Politik- und Kulturzeitschrift habe das 1965 gegründete "Kursbuch" in seiner nunmehr 200 Ausgaben währenden Geschichte "die großen systemischen Fragen gestellt und sich zugleich mit vielfältigen Problemstellungen moderner Lebenswelten beschäftigt, die im Mainstream der öffentlichen Debatte kaum bis gar nicht sichtbar waren. Viele der Texte aus vergangenen Ausgaben lesen sich erstaunlich aktuell und docken an aktuelle Debatten an", so der Geschäftsführer der Kursbuch Kulturstiftung, Sven Murmann. "Damit dieser umfangreiche Fundus an bundesdeutscher Kulturgeschichte und intellektuell hochwertigen Reflexionen in Textform für die Öffentlichkeit erhalten bleibt, haben wir uns in der Kursbuch Kulturstiftung dazu entschlossen, einen Großteil der bisher im Kursbuch erschienen Texte pünktlich zur 200. Ausgabe in unserem digitalen Archiv zu veröffentlichen. Damit möchten wir das Kursbuch als Kulturgut und publizistischen Erinnerungsort für die Öffentlichkeit langfristig bewahren und zugänglich halten."

Insgesamt wurden 165 Ausgaben aus den Jahren 1965 bis 1995, circa 2.000 Essays und insgesamt 34.000 Seiten digitalisiert – aneinandergereiht in etwa 10 Kilometer Kursbuch. Die Ausgaben werden zur freien Verfügung im Archiv unter archiv.kursbuch.online bereitgestellt.

Gegründet wurde das "Kursbuch" 1965 von Hans Magnus Enzensberger und Karl Markus Michel, es erschien zunächst bei Suhrkamp und dann bei Wagenbach. Von 2005 bis 2008 wurde es von der "Zeit" herausgegeben, schließlich eingestellt. 2011 erwarb Murmann die Rechte, seit 2012 erscheinen wieder vier Ausgaben im Jahr. Seit 2017 erscheint das "Kursbuch" in der Kursbuch Kulturstiftung.