Anti-Corona-Strategien

Voland & Quist-Programm erlebt zweiten Frühling - im Herbst

19. März 2020
von Börsenblatt
Der Independent-Verlag Voland & Quist geht mit seinen Frühjahrstiteln in die Verlängerung: Das Programm, das frisch erschienen ist, aber durch die Corona-Krise kaum wahrgenommen wird, soll nun im Herbst groß rauskommen, nur ergänzt um zwei Sommer-Novitäten. Auch ein Weg für andere Verlage? Schreiben Sie uns!

"Ihren großen Auftritt auf der Leipziger Buchmesse konnten sie nicht wahrnehmen, stattdessen sollen sie nun sowohl in Frankfurt als auch in den Herbstprogrammen der Veranstaltungshäuser und den Regalen der Buchhandlungen gebührende Aufmerksamkeit gewinnen": So schreibt Voland & Quist im Verlagsblog über die Frühjahrstitel, die dadurch das ganze Jahr über sichtbar bleiben sollen - um nicht schon wieder im Schatten der Herbstproduktion zu verschwinden: "Dass wir uns in Anna Herzigs "Herr Rudi", Ivana Sajkos "Familienroman", Nora Gomringers "Gottesanbieterin" oder Paul Bokowskis "Feine Auslese" nun einfach ein zweites Mal verlieben, da sehen wir überhaupt keine Schwierigkeit," so das Verlagsteam.

"Wir gehen mit unseren Frühjahrstiteln und zwei Ergänzungen in die Verlängerung und möchten so einen ganzjährigen Fokus auf diese Titel legen", erläutert der Verlag in einer Mitteilung. Gleiches gelte für das Programm der edition AZUR, das seit Anfang des Jahres unter dem Dach von Voland & Quist präsentiert wird. Das englischsprachige Imprint V & Q Books soll planmäßig im Herbst starten. 

Neben zwei weiteren bereits angekündigten Büchern (darunter die Graphic Novel "QualityLand. Band 1" von Marc-Uwe Kling) folgen im Sommer bei Voland & Quist "Ich hasse Menschen. Eine Stadtflucht" von Julius Fischer und der Band "Tango ohne Argentinien" zum 70. Geburtstag von Klaus Johannes Thies in der edition AZUR.

In den aktuellen Krisenzeiten auf den klassischen Novitätenrhythmus von Frühjahrs- und Herbstprogramm zu verzichten - das dürfte neben der wichtigen Währung Aufmerksamkeit auch den Vorteil haben, die finanziellen Risiken abzufedern. Gibt es ähnliche Überlegungen in anderen Verlagen? Wir freuen uns über Ihren Kommentar - oder eine Mail an boersenblatt@mvb-online.de.