Egmont-Jahresbilanz

"Wir hoffen, dass wir die COVID-19-Krise gut überstehen"

23. März 2020
von Börsenblatt
Die skandinavische Egmont Mediengruppe hat im vergangenen Jahr 79 Millionen Euro mehr eingenommen als 2018. Auch das EBITDA konnte deutlich gesteigert werden. Im laufenden Geschäftsjahr sei man stark von der Corona-Krise betroffen, so CEO Steffen Kragh.

Der Umsatz betrug laut Bilanzmitteilung 2019 rund 1,68 Milliarden Euro und damit 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr (2018: 1,60 Mrd. Euro). Das sei ein Umsatzrekord gewesen, wie das skandinavische Unternehmen mitteilt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte von 190 Millionen Euro (2018) auf 250 Millionen Euro (2019). Der Gewinn vor Steuern (EBT) ging allerdings zurück: Von 81 Millionen auf 80 Millionen Euro.

Das Umsatz-Wachstum hätten die Bereiche TV, Streaming-Angebote, Computerspiele und E-Commerce generiert, heißt es weiter. Etwa 75 Prozent des Geschäfts von Egmont entfallen auf die Bereiche Film, TV, Streaming, digitale Medien und E-Commerce. Das Verlagsgeschäft bilde das gesunde Kerngeschäft.

Am Standort Berlin verlegen Egmont Ehapa Media und die Egmont Verlagsgesellschaften Magazine und Bücher sowie Corporate Publishing-Titel. Das Portfolio umfasst populäre Marken wie "Asterix", "Walt Disney Lustiges Taschenbuch", "Micky Maus-Magazin", "Wendy", "POPCORN", "Mädchen", "Sailor Moon", "Detektiv Conan", "Galileo genial", "Minecraft" und "Barbie".

Die beiden Verlage gehören zu Egmont Publishing, das 2019 einen Umsatz von 575 Millionen Euro erzielen konnte. Ein Zuwachs von 10,2 Prozent gegenüber 2018 (522 Mio. Euro). Egmont Publishing publiziert Zeitschriften und Bücher in über 30 Ländern. Das Betriebsergebnis lag wie im Vorjahr bei 27 Millionen Euro.

Egmont Books umfasst den dänischen Verlag Lindhardt og Ringhof und teils den norwegischen Verlag Cappelen Damm. Lindhardt og Ringhof habe einen Umsatzzuwachs und solide operative Gewinne verzeichnet und "massive Investitionen" getätigt, um SAGA als globalen Digitalverlag aufzubauen. SAGA bietet etwa 50.000 E-Books und Hörbüchern an. Die Planung für 2020 sehe vor, 10.000 neue Digitaltitel in mehr als 30 Sprachen zu veröffentlichen. Norwegens größter Verlag, Cappelen Damm, hätte ein gutes Jahr im Verlagsgeschäft gehabt. Die Gewinne wurden jedoch bedingt durch eine Abschreibung der Buchhandelskette Tanum am Flughafen Oslo vermindert, so Egmont.

Egmont Books hat 2019 einen Umsatz von 126 Millionen Euro erreicht − und damit rund 4 Prozent weniger als 2018 (131 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis war ausgeglichen.

Als Stiftung reinvestierte Egmont seine Gewinne ins Mediengeschäft und spendete 13 Millionen Euro, um bedürftige Kinder und Jugendliche zu unterstützen sowie Talente in der Filmbranche zu fördern.

Ausblick

"Mit Blick auf 2020 sind wir ebenfalls stark von der aktuellen COVID-19-Krise betroffen und um das Wohlergehen unserer Mitarbeiter besorgt und hoffen, dass die Gesellschaft wie auch wir als Unternehmen diese Krise gut überstehen", sagt CEO und Präsident Steffen Kragh. 2020 werde erwartungsgemäß ein herausforderndes Jahr.

Zahlen für die deutschen Verlage werden in der Bilanz nicht separart ausgewiesen, im Bundesanzeiger finden sich als aktuelleste Zahlen Jahresbilanzen für 2018. Damals gingen die Umsatzerlöse gegenüber 2017 sowohl für Egmont Ehapa Media (minus 19,2 Prozent auf 44,9 Mio. Euro) als auch die Egmont Verlagsgesellschaften (minus 25,2 Prozent auf 12 Mio. Euro) zurück.