Auktionen

Verschieben oder nicht?

31. März 2020
von Börsenblatt

Die Coronakrise bringt den (mehr oder minder) fein austarierten Kalender der deutschen Buch- und Kunstauktionen ziemlich durcheinander. Wer hält an geplanten Terminen fest und wer verschiebt? Eine Übersicht.

Klar ist, dass Auktionen bis Ostern bzw. bis 19. April nur ohne Saalpublikum bzw. mit erheblichen Einschränkungen stattfinden können (das gilt natürlich insbesondere auch für Vorbesichtigungen); es bleiben schriftliche Aufträge, das Telefon oder die bekannten Plattformen, sofern nicht hauseigene Tools zum Mitbieten zur Verfügung stehen und bei den Kunden etabliert sind. Wie es nach Ostern weitergeht, bleibt wohl noch mindestens zehn Tage oder länger ungewiss. Auf die für alle gleiche Ausgangslage reagieren die einzelnen Häuser unterschiedlich, natürlich auch in Abhängigkeit des konkreten Planungsstands (ob z. B. ein Katalog bereits fertig herstellt und gedruckt ist).

Bassenge (Berlin), Reiss & Sohn (Königstein i. Ts.), Peter Kiefer (Pforzheim), Nosbüsch & Stucke (Berlin) und, wie es aussieht, auch Hartung & Hartung (München) halten an den angekündigten Auktionsterminen im April und in der ersten Mai-Hälfte fest.

Zisska & Lacher (München) verschiebt seine Frühjahrsauktion vom 7. bis 9. Mai auf (voraussichtlich) Juli.

Einen ähnlichen Weg schlägt Christian Hesse (Hamburg) ein, der seine Frühjahrsauktion um "vorerst vier Wochen" auf den 20. Juni verschiebt (ursprünglich auf den 23. Mai angesetzt).

Bei Ketterer Kunst (Hamburg) findet sich derzeit kein konkretes Datum für die Buchauktion, auf der Website schwankt die Angabe zwischen "Juni" und "Juni/Juli".

Eine Verschiebung ganz ohne neue Terminankündigung – die, was allen Beteiligten vor Augen steht, sich ohnehin kurzfristig als obsolet erweisen kann – melden Dietrich Schneider-Henn (Seefeld) und Daniel Schramm (Kiel). Bei Schneider-Henn heißt es "verlegt auf Herbst"; September, wie Dietrich Schneider-Henn mitteilt. Daniel Schramm, der wie die meisten seiner Kollegen normalerweise zwei Auktionen im Jahr durchführt, hält aus gegenwärtiger Sicht sowohl eine Verschiebung der eigentlich für den 16. Mai geplanten Auktion um einige Woche als auch eine größere "Doppelauktion" im November für denkbar. Eine Entscheidung fällt im Augenblick verständlicherweise schwer.