Corona-Exit: Vorschläge des Handelsverbands Deutschland

HDE fordert Wiedereröffnung unabhängig von der Verkaufsfläche

28. April 2020
von Börsenblatt
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert in seinen Vorschlägen im Vorfeld der Beratungen der Bundeskanzlerin mit den Regierungschef*innen über mögliche weitere Lockerungen, die einehitliche Wiedereröffnung des Einzelhandels unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche. Außerdem sollen Einzelhändler aus der Verantwortung bei Kunden-Verstößen gegen die Maskenpflicht genommen werden.

„Der Einzelhandel steht bereit, unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche unter Einhaltung der erforderlichen Infektionsschutzkonzepte zu öffnen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Wiedereröffnungder Einzelhandelsgeschäfte mit bis zu 800qm sei durchweg sehr verantwortungsvoll verlaufen. „Der Kundenanstrum auf die Geschäfte ist ausgeblieben, die Kunden verhalten sich besonnen und risikobewusst.“

Allerdings fordert der HDE einen „verlässlichen Rahmen mit umsetzbaren und transparenten Vorgaben“. Verhindert werden müsse ein föderaler Flickenteppich mit vielen lokal unterschiedlichen Regelungen. Man wolle die Rechtssicherheit und Planbarkeit für die Unternehmen sicherstellen und solle sich an den geltenen Vorgaben zum Gesundheitsschutz und den entsprechenden Hygiene- und Verhaltensregeln orientieren.

Außerdem müsse sichergestellt werden, dass bei Verstößen gegen die Maskenpflicht, nicht der Händler zur Verantwortung gezogen werden. „Die Einzelhändler sind keine Ersatz-Polizei. Die Durchsetzung der Maskenpflicht ist eine hoheitliche Aufgabe“, sagt Genth weiter.

Um beispielsweise größere Warteschlagen vor den Lebensmittelmärkten zu vermeiden, schlägt der HDE vor, „auf unnötige Anpassungen der geltenden und bewährten Infektionsregeln zu verzichten“. Diese Initiativen würden Kunden wieder verunsichern und die Versorgungslage instabiler machen, die sich insgesamt normalisiert habe.