Leselotse Mai/Juni 2020

Bestes aus dem Büchermeer für Kids & Teens

26. Mai 2020
von Börsenblatt
Zweimonatlich wählt eine Jury (Börsenblatt-Redakteur Stefan Hauck, Kulturjournalistin Verena Hoenig, Buchhändlerin Katrin Rüger und Literaturkritiker Ralf Schweikart) für das Börsenblatt die besten Kinder- und Jugendbücher aus.
Bilderbuch

Papa ist fast der Größte
Die Kuckucksuhr der Nachbarin ist kaputt? Kein Problem, Papa repariert alles. Die kleine Tochter ist seine Superhelferin in der Werkstatt, dem Königreich der Schrauben, Nägel, Zangen und Schlüssel, und immer wieder heißt es, findig zu sein.


Barroux: »Mein Papa – der Alleskönner«, Schaltzeit, 32 S., 16 €, ab 4

Bravo, das war … richtig schlecht!
Langweilig, wenn immer dieselben bei Olympia gewinnen. Also gewinnt ab sofort der, der verliert. Was für ein Spaß! Jens Rassmus hat sich eine urkomische Geschichte einfallen lassen: Diese Olympiade ist besser als Tokio je hätte sein können.


Jens Rassmus: »Juhu, LetzteR! Die neue Olympiade der Tiere«, Nilpferd, 64 S.,16,95 €, ab 5

Kinderbuch

Herzerwärmender Brief-Bild-Roman
Was für ein Schock, mit acht Jahren eine kleine, schreiende Schwester zu kriegen! Der Bruder beginnt, Briefe und Notizen an sie zu schreiben. Sogar Zeugnisse stellt er der Nervensäge aus. Amüsiert und gerührt liest man, wie aus Abscheu mit den Jahren Liebe wird.


Alison McGhee, Joe Bluhm: »Liebe Schwester«, Knesebeck, 192 S., 14 €, ab 8

Katerdieb gesucht
Nette Nachbarn nennen die Mitglieder der betreuten WG »schräge Vögel«. Mia mag die schrulligen Alten und freut sich über ihren ersten Fall als Detektivin: Kater Pirat wird vermisst. Ein bemerkenswertes Debüt mit Situationskomik und famos trockenen Dialogen.


Nicole Mahne, Kai Schüttler: »Mia und die aus der 19«, Südpol, 163 S., 14 €, ab 8

Jugendbuch

Die Beschützerin
Der gewalttätige Vater macht ein normales Teenagerleben für Leighton unmöglich. Stets muss die 17-Jährige auf der Hut sein und ihre beiden jüngeren Schwestern beschützen. Ein mitreißendes Debüt über das Thema häusliche Gewalt.


Kyrie McCauley: »You are (not) safe here«, dtv, 400 S., 14,95 €, ab 14

Mädchen mag Mädchen
Als die 13-jährige Käthe Johanna sieht, ist sie hingerissen. Allerdings ist Käthes Zuneigung zu der neuen Freundin viel stärker als umgekehrt. Und Johanna verhält sich plötzlich merkwürdig. Eindrücklicher, in der Provinz spielender Entwicklungsroman.


Sophie Reyer: »Zwei Königskinder«, Czernin, 179 S., 20 €, ab 13

Comic

Alltag mit Hochspannung
Die Abenteuer mit dem liebenswerten Superhelden, der halb Hund, halb Polizist ist, bringen selbst hartnäckigste Buchverweigerer zum Lesen. Seit vergangenem Jahr kann die US-Comicreihe auch bei uns verschlungen werden. In Band 5 gerät Superschurke Petey in Bedrängnis.

Dav Pilkey: »Dog Man. Der Herr der Flöhe«, Adrian, 250 S., 9,99 €, ab 7

ABBA und Rosenkohl
Wenn eine der beliebtesten Illustratorinnen Episoden aus ihrer Kindheit erzählt, kann man sich auf was gefasst machen. Quietschkomisch geht es zu, aber auch nachdenklich und traurig. Anke Kuhls grandiose Erinnerungen kommen bei Kindern bestens an.

Anke Kuhl: »Manno! Alles genau so in echt passiert«, Klett Kinderbuch, 144 S., 16 €, ab 7

Fällt aus dem Rahmen

Wer hat Zeit für die Zeit?
Am Sonntag ist die Zeit zu Besuch. Sie und Lara sind befreundet. Doch die übrige Familie will sich lieber die Zeit vertreiben oder sie gar totschlagen. Bald geht die stille Gestalt wieder. Lara sucht nach ihrer Freundin, mit der man so viel Schönes erleben kann. Ein neuer, poetischer Blick auf die Zeit.


Bettina Obrecht, Julie Völk: »Dann gehe ich jetzt, sagte die Zeit«, Tulipan, 40 S., 15 €, ab 5