„Vor 85 Jahren wurde die Meinungs- und Publikationsfreiheit in unserem Land auf schreckliche Art und Weise angegriffen. Die Bücherverbrennungen rund um den 10. Mai 1933 sind eine Mahnung an unsere freie, demokratische Gesellschaft. Sie zeigen, wie zerbrechlich die Freiheit des Wortes sein kann. Als Buchhändlerinnen und Buchhändler, Verlegerinnen und Verleger wollen wir die Erinnerung an diese Ereignisse wach halten und ihnen ein entschiedenes ,Nie wieder!‘ entgegensetzen“, so Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins.
Börsenverein hatte 1933 aktiv kooperiert
Der Börsenverein sehe sich aufgrund seiner eigenen Geschichte in einer besonderen Verantwortung: „Aus opportunistischen Gründen hat der Verband damals mit den Machthabern kooperiert und die Bücherverbrennungen aktiv unterstützt. Das ist beschämend. Unser innerer Wertekompass ging uns verloren. Umso konsequenter treten wir heute für die Freiheit des Wortes als Menschenrecht und unverzichtbare Grundlage unserer Demokratie ein“, sagt Riethmüller.
Gedenkveranstaltung in Frankfurt mit prominenten Autoren
Am heutigen Montagabend lädt der Börsenverein gemeinsam mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main zu einer Gedenkveranstaltung im Historischen Museum Frankfurt ein. Bodo Kirchhoff, Frank Witzel, Olga Martynova und Gerd Koenen lesen aus Werken, die vor 85 Jahren geächtet und verbrannt wurden. Gespräche und Wortbeiträge erinnern an das Geschehen und rücken die Bedeutung des Gedenktages in der heutigen Zeit in den Blick. „Lesen gegen das Vergessen: Frankfurt gedenkt der Bücherverbrennung vor 85 Jahren“ beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: www.wort-und-freiheit.de/termine/lesen-gegen-das-vergessen/