Übernahme

Piper kauft Bloomsbury Berlin

29. Februar 2012
von Börsenblatt
Der Piper Verlag hat von Bloomsbury Publishing London dessen deutschen Zweig Berlin Verlag/Bloomsbury Berlin übernommen. Sitz des Hauses soll Berlin bleiben. Der Kaufpreis beträgt einer Mitteilung an die Börse zufolge 2,6 Millionen Euro.

Dazu kommen 800.000 Euro für die deutschen Rechte von Bloomsbury-Titeln und 1 Million Euro für den Namen „Bloomsbury Berlin“. Die Übernahme soll in den nächsten Woche abgeschlossen werden.

Piper und Bloomsbury vereinbarten, dass der Verlag auch in Zukunft erfolgreiche Autoren aus Bloomsburys internationalem Portfolio auf den deutschen Markt bringen kann. Der Berlin Verlag soll sein literarisches Profil behalten, jedoch seine Marktposition ausbauen. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt einer Kartellamtszustimmung.

Bloomsbury-Chef Nigel Newton kommentierte: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Piper, die uns ermöglicht, unsere bedeutenden internationalen Autoren noch erfolgreicher in Deutschland zu verlegen.“ Auch Hartmut Jedicke, CEO von Bonnier Media Deutschland, setzt auf das "Zusammenspiel der hervorragenden internationalen Autoren von Bloomsbury, die starke Stellung von Piper im deutschen Markt und einer kreativen Mannschaft in Berlin“.

Im April wollen Bloomsbury und Bonnier das Programm eines gemeinsamen Kulturprojekts für Berlin vorstellen. Das Bloomsbury Bonnier Institute soll - in Anlehnung an das Bloomsbury Institute in London – Autorenveranstaltungen, Lesungen und Diskussionsforen zu literarischen Themen organisieren.

Wie auf boersenblatt.net berichtet, hat Elisabeth Ruge, 1994 Mitbegründerin und seit 2005 Verlegerische Geschäftsführerin des Berlin Verlags, das Unternehmen im Frühjahr vergangenen Jahres nach einer Neustrukturierung, die Ruges Gestaltungsspielraum beschnitten hätte, verlassen. "Der Berlin Verlag steht vor einem Scherbenhaufen. Denn es wird ihn so nicht mehr geben", kommentierte Elmar Krekeler in der "Berliner Morgenpost".