Übernahme der Berliner Buchhandlung am Fellbacher Platz

Ohne Buchhandelseinbaumöbel, mit Social Media

12. Januar 2018
von Börsenblatt
Nicht nur Filialisten übernehmen Buchhandlungen, wie zuletzt Thalia die Buchhandlung Viola Taube, viel häufiger greifen Mitarbeiter selber zu. So wie Heike Kornfeld und Rebekka Kriegisch, die von Gabriele Nöldner und ihrem Ehemann Dieter Hombach (64) die Buchhandlung am Fellbacher Platz in Berlin-Reinickendorf übernommen haben.

Sieben Jahre arbeitete Heike Kornfeld (54) halbtags in der Buchhandlung Fellbacher Platz in Berlin-Reinickendorf, ihre Kollegin Rebekka Kriegisch (41) kommt auf fünf Jahre. Den Kaufvertrag haben die beiden zum Jahreswechsel gemeinsam unterschrieben. Und schon am 15. Januar öffnen die beiden die Türen der etwa 100 Quadratmeter großen Buchhandlung wieder - die dann in neuem Glanz erstrahlt.

Die Buchhandlung am Fellbacher Platz wurde 2001 ganz im Norden in Berlin im Bezirk Reinickendorf und dort im Stadtteil Hermsdorf eröffnet. Dort ist es schon fast ländlich, trotzdem sind die etwa 15.000 Hermsdorfer dank S-Bahn-Anschluss in einer halben Stunde in der Berliner Innenstadt. Das zieht junge Familien an. Und die anderen, die mit der Buchhandlung am zentralen Platz des Stadtteils älter geworden sind, ziehen nicht weg. "Es wird viel gebaut hier", sagt Heike Kornfeld, "Hermsdorf hat viel Potenzial".

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Heike Kornfeld und Rebekka Kriegisch haben es sich trotzdem nicht einfach gemacht: Gleich mit zwei buchhändlerischen Beratern waren sie intensiv im Gespräch, fast ein Jahr lang haben sie an einem Business-Plan-Projekt teilgenommen, um für die Bankgespräche gewappnet zu sein. Am Ende lief die Finanzierung dann aber doch über private Kanäle. Den Umsatz der Buchhandlung beziehungsweise den Kaufpreis wollen die beiden nicht verraten. Nur, dass alle gängigen Berechnungsmethoden zum gleichen Ergebnis geführt haben.

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Nicht in die Berechnungen eingeflossen ist das Inventar. Der Laden wurde vor 17 Jahren im Stil der Zeit eingerichtet, mit dunkelgrünem Teppich und Regalen aus Buchenholz. Heike Kornfeld und Rebekka Kriegisch haben sich für hellen Vinylboden in Holzoptik und weiße Regale entschieden. Den neuen Inhaberinnen ging es vor allem um helle Farben, um mehr Licht im Laden.

90 Quadratmeter groß ist der Verkaufsraum, dazu kommt eine kleiner Lagerraum, der zu einer Sitzecke mit ein paar Sesseln und Tischchen und Tee- und Kaffeeangebaut ausgebaut werden soll. Außerdem sind die beiden bei der Freilegung eines Fensters auf rohes Mauerwerk gestoßen, das nach dem ersten Schock bleiben darf. Vom Prozess der Renovierungsarbeiten berichten Kornfeld und Kriegisch übrigens sehr unterhaltsam und schön bebildert auf Instagram und Facebook. Dort - und natürlich lokal vor Ort - begleiten auch die Kunden den Fortgang. Ein Kuchen sei auch schon vorbei gebracht worden, freut sich Rebekka Kriegisch.

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Anders als ihr Vorgänger nutzen die neuen Inhaberinnen die sozialen Kanäle, um den buchhändlerischen Alltag zu porträtieren. Außerdem haben sie sich der eBuch-Plattform Geniallokal.de angeschlossen. Am Sortiment - allgemeines Sortiment mit deutlichen Schwerpunkten in Belletristik, Krimi und Kinderbuch  - soll dagegen festgehalten werden. Heike Kornfeld: "Aber wir wollen mehr experimentieren, zum Beispiel im Bereich künstlerisches Bilderbuch, und kleinen Verlagen eine Chance geben." Die Käufer dafür seien da, meint sie.

Dass ihre ehemaligen Chefs regelmäßig vorbeischauen, um zu sehen, was aus ihrem Laden geworden ist, glauben die beiden nicht: das Buchhändlerpaar Nöldner/Hombach freue sich jetzt erstmal aufs Reisen, glauben sie. Ihre Bücher möchten sie aber weiterhin in ihrer ehemaligen Buchhandlung beziehen.