Österreichischer Buchhandlungspreis

Thalia-Buchhändler protestieren gegen Ausschluss

27. Oktober 2016
von Börsenblatt
Der erstmals ausgeschriebene Österreichische Buchhandlungspreis stößt den führenden österreichischen Buchhändler Thalia vor den Kopf: Weil nur inhabergeführte Buchhandlungen teilnehmen dürfen, sehen sich die Buchhändlerinnen und Buchhändler des Filialisten diskriminiert.

"Die einzige österreichische Bastion gegen Amazon darf bei Ausschreibung nicht teilnehmen und ist von Wettbewerb ausgeschlossen", beklagen die Thalia-Buchhändler, wie Thalia Österreich mitteilt. Für die Buchhändler und Buchhändlerinnen der Thalia Buch & Medien GmbH ist die Vorgangsweise des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels und des Kulturministers Thomas Drozda bei der Vergabe eines neuen Preises für die besten Buchhandlungen inakzeptabel:

"Es geht nicht an, dass sich nur inhabergeführte Buchhandlungen für den Preis bewerben können. Denn was hat diese Einschränkung mit der Qualität einer Buchhandlung zu tun, zumal alle Thalia Filialen von den BuchhändlerInnen wie ihr eigenes Geschäft geführt werden. Thalia beschäftigt momentan allein rund 500 ausgebildete BuchhändlerInnen und zusätzlich 100 Lehrlinge, die in eigenen Lehrlingsklassen zu Top BuchhändlerInnen ausgebildet werden. Thalia ist zudem die einzige Bastion des österreichischen Buchhandels gegen den beratungslosen Internetriesen Amazon." An die Adresse von Minister Drozda sagten die Thalia-Buchhändler, "dass die Wertschöpfung von Thalia in Österreich erfolgt und die Steuern auch in Österreich gezahlt werden". Insgesamt sind bei Thalia in Österreich rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Ab 31. Oktober läuft die Ausschreibung dieser neuen Auszeichnung, bei der jedes der fünf ausgezeichneten Geschäfte 10.000 Euro und ein Gütesiegel erhält.