"Der Ruf des Kuckucks"

Geldstrafe für Rowling-Petzer

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Anwalt Christopher Gossage hatte im Frühling das Geheimnis ausgeplaudert, dass sich hinter dem Pseudonym Robert Galbraith ("Der Ruf des Kuckucks") "Harry Potter"-Autorin Joanne K. Rowling verbirgt. Nun folgten ein schriftlicher Tadel und eine Geldstrafe.

Die unabhängige britische Anwalts-Aufsichtsbehörde Solicitor Regulation Authority (SRA) verhängte laut „The Bookseller" bereits Ende Dezember eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 britischen Pfund (rund 1.200 Euro) für die Indiskretion des Anwalts.

Christopher Gossage, Partner bei der Londoner Anwaltskanzlei Russells, hatte wenige Wochen nach Erscheinen des Romans "The Cuckoo's Calling" einer Freundin seiner Frau verraten, dass das Buch in Wirklichkeit von Joanne K. Rowling stammt. Die teilte es per Twitter der ganzen Welt mit. Eine britische Zeitung bekam Wind von der Sache und ließ das Inkognito platzen. Rowling hatte laut Medienberichten unter Pseudonym ihren Marktwert als Thrillerautorin testen wollen und war über die Indiskretion entsprechend sauer. Trösten konnte sich die Autorin damit, dass die Meldung ihr Buch sofort in die Bestsellerlisten schnellen ließ. Härter als die Geldstrafe dürfte den Anwalt der öffentliche Tadel für seine Indiskretion treffen.

Die deutsche Übersetzung im Blanvalet Verlag steht derzeit auf Platz 5 der Belletristik-Bestsellerliste.